Sozialpolitik für die individualisierte Erwerbsgesellschaft. Zur Aktualität der »Arbeiterfrage«

Den Ausgangspunkt des Beitrages bildet die Vermutung, dass die übergreifende Tendenz in der sich vollziehenden Transformation westlicher Sozialpolitiken im neuerlichen Rekurs auf eine individualisierende »armutspolitische« Logik und in der Erosion »kollektiver« Sozialpolitik liegt. Trifft diese Verm...

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Main Author: Ostner, Ilona 1947- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Aschendorff [2011]
In: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Year: 2011, Volume: 52, Pages: 81-115
Further subjects:B Peer-Reviewed
B Work
B Worker
B Rerum Novarum
B Politics
B Society
B Solidarity
B Wages
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Den Ausgangspunkt des Beitrages bildet die Vermutung, dass die übergreifende Tendenz in der sich vollziehenden Transformation westlicher Sozialpolitiken im neuerlichen Rekurs auf eine individualisierende »armutspolitische« Logik und in der Erosion »kollektiver« Sozialpolitik liegt. Trifft diese Vermutung zu, dann würde diese Transformation unmittelbar den Status der Lohnabhängigen und deren Handlungschancen tangieren. Die »Arbeiterfrage«, so die These, gewänne auf neue Weise an Aktualität. Um diese These zu stützen, werden zunächst zwei unterschiedliche, politisch-praktisch jeweils einflussreiche Zugänge zur (historischen) »Arbeiterfrage« vorgestellt: die Überlegungen Heinrich Herkners und das päpstliche »Rundschreiben über die Arbeiterfrage«, Rerum novarum (1891). Der zweite Teil des Beitrages sucht nach Phänomenen, die auf einer Schwächung des Arbeitnehmerstatus, auf neue, u. a. entsolidarisierende Logiken seiner Absicherung und in der Folge auf die Aktualität der Arbeiterfrage schließen lassen.
The starting point for this contribution is the assumption that the current transformation of western social policies shows an overarching tendency towards the logic of “poverty policy” and the erosion of “collective” social policies. Should this assumption prove correct, this transformation would directly affect the status of wage-earners and their scope of action. The “workers’ cause” - this is the thesis here - would prove timely in a new fashion. To support this thesis, two different, political-practically influential approaches to the (historical) “workers’ cause” will be presented: Heinrich Herkner’s reflections on the issue and the papal Encyclical Letter Rerum novarum (On the Condition of Workers) of 1891. In the second part, phenomena will be surveyed that seem to indicate the weakening of the worker’s status, and new logics for its safeguarding that, among other things, are undermining the solidarity principle.
ISSN:2196-6265
Contains:Enthalten in: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Persistent identifiers:URN: urn:nbn:de:hbz:6:3-2012012753