Die Subjektivierung der Arbeit in segmentierten Arbeitsmärkten

In diesem Beitrag wird argumentiert, dass der zeitgenössische Arbeitsmarkt einer segmentierten Subjektivierung der Arbeit unterliegt. Während das mittlere Drittel der qualifizierten, industriellen Facharbeiter von den - vor 120 Jahren eingeforderten und letztlich erfolgreichen - flankierenden Instit...

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Published in:Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Main Author: Zirra, Sascha (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Aschendorff [2011]
In: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Further subjects:B Industry
B Participation
B Labor market
B Safeguarding of
B Peer-Reviewed
B Qualifizierung
B Work
B Society
B Institution
B Market
B Insecurity
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:In diesem Beitrag wird argumentiert, dass der zeitgenössische Arbeitsmarkt einer segmentierten Subjektivierung der Arbeit unterliegt. Während das mittlere Drittel der qualifizierten, industriellen Facharbeiter von den - vor 120 Jahren eingeforderten und letztlich erfolgreichen - flankierenden Institutionen der Industriegesellschaft (etwa die klassischen Sozialversicherungssysteme, berufliche Arbeitsmärkte, Kündigungsschutz) weiterhin profitiert, sind sowohl Gering- als auch Hochqualifizierte zunehmend auf verschiedene Formen unsicherer Arrangements verwiesen. Diese beiden Gruppen bewältigen diese Unsicherheiten jedoch subjektiv auf sehr unterschiedliche Weise. Während die Avantgarde der Hochqualifizierten das alltägliche Tun in der Arbeitswelt selbst zum Kern der Identität des modernen Menschen erhebt, wird Arbeit für das Segment der immer stärker marginalisierten Geringqualifizierten oft zur kaum noch bedarfsdeckenden Einkommensquelle. Dies führt zu der paradoxen Situation zunehmender Vereinzelung und psychischer Krankheiten wegen Arbeitsüberlastung für die eine und wegen fehlender Teilhabe an der Arbeitsgesellschaft für die andere Gruppe.
This paper argues that the contemporary job market is subject to a segmented subjectivization of labour. While the middle third of qualified industrial workers continues to benefit from the attendant institutions of industrial society (like the time-honoured social security systems, professional job markets, employment protection) – called for some 120 years ago and having proved effective in the long term, the less qualified as well as the highly qualified increasingly have to fall back on a diversity of insecure arrangements. Subjectively, the latter two groups however deal with these insecurities in strikingly different ways. While the vanguard of highly qualified employees experience work as the core of modern man’s identity, work, for the less qualified and increasingly marginalised, has commonly turned into a source of income barely providing for the most basic needs. The outcome of this is a paradoxical situation of increasing isolation and psychiatric disorders due to overwork for the one group, and due to the lack of participation in the social sphere of work for the other.
ISSN:2196-6265
Contains:Enthalten in: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Persistent identifiers:URN: urn:nbn:de:hbz:6:3-2012012743