Zum Zusammenhang von Religiosität und Vorurteilen. Eine empirische Analyse

Seit mehr als fünf Jahrzehnten untersucht die Forschung den Zusammenhang von Religiosität und Vorurteilen mit ambivalenten Ergebnissen. Die hier präsentierte Analyse, basierend auf einer repräsentativen Datengrundlage, bestätigt für den deutschen Kontext: Sexismus und Homophobie, in der Tendenz auch...

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Bibliographic Details
Main Author: Küpper, Beate 1968- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Ketteler 2010
In: Ethik und Gesellschaft
Year: 2010, Issue: 2, Pages: 1-38
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Seit mehr als fünf Jahrzehnten untersucht die Forschung den Zusammenhang von Religiosität und Vorurteilen mit ambivalenten Ergebnissen. Die hier präsentierte Analyse, basierend auf einer repräsentativen Datengrundlage, bestätigt für den deutschen Kontext: Sexismus und Homophobie, in der Tendenz auch ethnischer Rassismus und die Abwertung von Langzeitarbeitslosen nehmen mit der Religiosität (gemessen über die Selbsteinschätzung) zu. Für Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, die Abwertung von obdachlosen und behinderten Menschen spielt Religiosität hingegen kaum eine Rolle. Dieser Befund lässt sich empirisch nicht durch weitere Faktoren wie etwa Autoritarismus erklären. Damit rücken die religiöse Botschaft selbst, ihre Vermittlung und ihre Bedeutung für die Gläubigen in den Blick.
For more than five decades the relation between religiosity and prejudice has been analysed with mixed results. The analysis presented here - based on a representative data set - confirms for the German context: Sexism and homophobia, and to some extent also ethnic racism and the devaluation of long-term unemployed increase with religiosity (measured by self-evaluation). On the contrary, religiosity is hardly important for the level of anti-immigrant and anti-Muslim prejudice, anti-Semitism and the devaluation of homeless and disabled people. These findings can not be explained empirically by additional factors such as authoritarianism. Therefore, the religious message itself, its mediation, and its meaning for the believers come into focus.
ISSN:2365-6565
Contains:Enthalten in: Ethik und Gesellschaft
Persistent identifiers:DOI: 10.18156/eug-2-2010-art-