Von F. Schleiermacher zum religiösen Gefühl ausschließlich als Emotion

Am Beispiel der Konzeption von F. Schleiermacher, die die Religion als Gefühl zeigt - ein unmittelbares bzw. emotionales Wissen -, wird im Aufsatz die Möglichkeit diskutiert, ob das Gefühl ausschließlich als Emotion verstanden werden kann und welche Auswirkungen diese Deutung auf das Verständnis von...

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Published in:Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie
Main Author: Kirsberg, Igor W. (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: De Gruyter [2019]
In: Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie
Standardized Subjects / Keyword chains:B Schleiermacher, Friedrich 1768-1834 / Religion / Emotion / Consciousness
IxTheo Classification:AA Study of religion
AE Psychology of religion
KAH Church history 1648-1913; modern history
KDD Protestant Church
NBE Anthropology
Further subjects:B Strukturen des Bewusstseins
B substantiation of supernatural
B peculiarities of feeling
B feeling and thought
B Gefühl und Denken
B feeling and knowledge
B Gefühl und Wissen
B Besonderheiten des Gefühls
B structures of consciousness
B Begründung des Übernatürlichen
Online Access: Volltext (Resolving-System)
Volltext (doi)
Description
Summary:Am Beispiel der Konzeption von F. Schleiermacher, die die Religion als Gefühl zeigt - ein unmittelbares bzw. emotionales Wissen -, wird im Aufsatz die Möglichkeit diskutiert, ob das Gefühl ausschließlich als Emotion verstanden werden kann und welche Auswirkungen diese Deutung auf das Verständnis von Religion hätte. Der Entwurf einer solchen Auffassung offenbart sich in der Konzeption Schleiermachers selbst, und zwar durch ihre Mängel: da das Gefühl ausschließlich in der Vermischung, nicht der Vereinigung von Emotion und Denken (der Kognition überhaupt) bestehe, beschreibt Schleiermacher auch keinen Mechanismus einer solchen Vereinigung und überträgt die spezifischen Besonderheiten der Emotion und der Kognition einfach gegenseitig. Das Gefühl ausschließlich als Emotion scheint dennoch in einigen Metaphern Schleiermachers auf - unabhängig von seiner Konzeption des Gefühls. Der Aufsatz unterstützt diese außerkonzeptionelle Deutung, die Konzeption selbst wird abgelehnt. Es wird gezeigt, dass das Verständnis des Gefühls ausschließlich als Emotion zur Aufhellung des Mechanismus von Religion beiträgt (in diesem Verständnis nämlich erscheint die Religion mit all dem ihr eigenen Göttlichen und Wunderbaren nur als Bewusstseinseffekt); die Betrachtung beschränkt sich daher auf die Besonderheiten und Wechselwirkungen von Emotion und Denken, d. h. auf die Auswirkungen der Strukturen des Bewusstseins. Es wird gezeigt, auf welche Weise diese Reduktion der Religion auf die Arbeit des Bewusstseins nicht nur in der Religionswissenschaft (in ihrem phänomenologischen Sachgebiet), sondern auch in der Theologie Verwendung finden kann - zurückgewiesen wird dabei die Begründung der Möglichkeit des Übernatürlichen in der Welt durch irgendwelche Besonderheiten der Religion, und postuliert wird das Übernatürliche ausschließlich als Wunder.
ISSN:1612-9520
Contains:Enthalten in: Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/nzsth-2019-0008