Mediale Trauer um einen streitbaren religiösen Aktivisten
Schon zu seinen Lebzeiten rankten sich Erzählungen um den berühmten Prediger, christkatholischen Pfarrer und Publizisten Hyacinthe Loyson (1827-1912). Ausgehend von seinem Grabmal auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris und den zahlreichen Nachrufen, mit denen verschiedene Medien weltweit auf sein A...
Main Author: | |
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Format: | Electronic Article |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
Journals Online & Print: | |
Fernleihe: | Fernleihe für die Fachinformationsdienste |
Published: |
Vandenhoeck & Ruprecht
[2018]
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In: |
Kirchliche Zeitgeschichte
Year: 2018, Volume: 31, Issue: 2, Pages: 363-380 |
Standardized Subjects / Keyword chains: | B
Loyson, Hyacinthe 1827-1912
/ Tomb
/ Obituary
/ Memory
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IxTheo Classification: | CB Christian life; spirituality KAH Church history 1648-1913; modern history KDB Roman Catholic Church |
Online Access: |
Volltext (Resolving-System) Volltext (doi) |
Summary: | Schon zu seinen Lebzeiten rankten sich Erzählungen um den berühmten Prediger, christkatholischen Pfarrer und Publizisten Hyacinthe Loyson (1827-1912). Ausgehend von seinem Grabmal auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris und den zahlreichen Nachrufen, mit denen verschiedene Medien weltweit auf sein Ableben reagierten, beschäftigt sich der Beitrag mit den Erzählungen um seine Person und analysiert sie hinsichtlich ihrer religiös-erinnerungspolitischen Aspekte. Es werden drei Dimensionen unterschieden: Durch autobiographische Zeugnisse trug Père Hyacinthe Loyson selbst zur öffentlich wirksamen Inszenierung seines eigenen Lebens bei, das er als Reform der katholischen Kirche verstand (etwa indem er als ehemaliger Mönch heiratete). In der »medialen Sattelzeit« der 1870er Jahre stieg er zum Medienstar auf und wurde zu einer Persönlichkeit der Weltöffentlichkeit, der zusammen mit seiner Ehefrau Emilie Loyson- Meriman (1833-1909) zur Wiedervereinigung der Kirchen und mehr und mehr auch zur Versöhnung der Weltreligionen aufrief. Die Nachrufe, aufbewahrt in einer einzigartigen Sammlung von etwa 700 Zeitungsausschnitten, eröffnen schließlich eine weitere Dimension der Erinnerung: Sie tritt hier als materialer Zusammenschnitt bzw. als Rekonstruktion eines vielfahrigen religiösen Lebens auf, das durch Dritte in Erinnerung gerufen und weit über Loysons Tod im Gedächtnis bewahrt wurde: durch Zeitungsausschnitte, liebevoll eingeklebt in einem Totenschwarzbuch, aber auch durch verschiedene andere Formen des Gedenkens in Frankreich und in der Schweiz (Grabmal, Münzen, Plaketten). |
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ISSN: | 2196-808X |
Contains: | Enthalten in: Kirchliche Zeitgeschichte
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Persistent identifiers: | DOI: 10.13109/kize.2018.31.2.363 |