Zur Umweltgeschichte der Harzregion am Beispiel von Wald- und Montanwirtschaft seit der Bronzezeit

"Der Harzraum ist eines der ältesten Bergbau- und Industriegebiete Mitteleuropas. Schon für die Jungsteinzeit ist im Harz- und Kyffhäuservorland ein untertägiger Feuersteinabbau nachgewiesen. In der Bronzezeit vor über 3.500 Jahren begann der Metallerzbergbau im Harz mit dem Abbau von Kupfermin...

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Bibliographic Details
Authors: Knolle, Friedhart 1955- (Author) ; Wegener, Uwe 1941- (Author)
Format: Print Article
Language:German
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Mitteldt. Verlag 2019
In: Sachsen und Anhalt
Year: 2019, Volume: 31, Pages: 207-229
Standardized Subjects / Keyword chains:B Harz Mountains / Mining / Forestry / History
Online Access: Volltext (Digitalisierung)
Description
Summary:"Der Harzraum ist eines der ältesten Bergbau- und Industriegebiete Mitteleuropas. Schon für die Jungsteinzeit ist im Harz- und Kyffhäuservorland ein untertägiger Feuersteinabbau nachgewiesen. In der Bronzezeit vor über 3.500 Jahren begann der Metallerzbergbau im Harz mit dem Abbau von Kupfermineralen. Später brachte die Erzgewinnung und -verhüttung Arbeit und Brot u.a. in die vom Bergbau dominierten Harzrandstädte Mansfeld und Goslar sowie in den Oberharz nach Elbingerode, Clausthal-Zellerfeld und zahlreiche andere Ort, die teilweise erst in der Folge der Erzfunde entstanden. Der Reichtum an bergbaulichen Stätten ist noch heute zu erleben – nicht umsonst sind die Luther-Gedenkstätten in Eisleben sowie die Städte Goslar und Quedlinburg, der Rammelsberg und auch die Oberharzer Wasserwirtschaft mit dem Kloster Walkenried Teil des UNESCO-Welterbes der Menschheit. Doch der Bergbau hatte auch eine Kehrseite – Boden, Grund- und Oberflächenwässer sowie die Luft und damit auch Flora, Fauna und die menschliche Gesundheit wurden hier über lange Zeit massiv beeinträchtigt. Örtlich wurde das gesamte hydrologische Regime umgebaut – die bergmännischen Wasserwirtschaftssysteme im West- und Ostharz sind in der Literatur umfangreich dargestellt und wurden daher thematisch nicht in die vorliegende Arbeit einbezogen. Die Umweltmedien sind bis heute z.T. stark mit Metallen belastet, insbesondere die Böden und Gewässersedimente im Umfeld von Clausthal-Zellerfeld, Goslar, Langelsheim, Straßberg und Mansfeld-Sangerhausen. Diese Tatsache stellt die Kehrseite des bergbaulichen UNESCO-Welterbes im Harzraum dar – und sie wird in der historischen Literatur bisher nur nachrangig behandelt. Auch der Führer zur Bergbaugeschichte des Harzes von LIEßMANN widmet diesem Thema nur ein kleines Kapitel zur bergbaubeeinflussten Waldnutzung, obwohl schon Agricola oder Leonardo da Vinci seinerzeit die negativen Umweltfolgen des Bergbaus diskutiert hatten – die Kritik an den Bergbaufolgewirkungen muss schon zu deren Lebzeiten sehr groß gewesen sein." (Abstract)
ISSN:0945-2842
Contains:Enthalten in: Sachsen und Anhalt