Die Kirchen und die Europäische Union: kirchliche Interessenvertretung im europäischen Mehrebenensystem
„Interessenvertretung von Kirchen im europäischen Mehrebenensystem“ – das ist ein bisher kaum von Politikwissenschaftlern erschlossenes Themenfeld. Mit dieser Arbeit wird erstmals eine Studie vorgelegt, die die Interessenvertretung aller fünf Kirchenfamilien (alt-katholisch, anglikanisch, evangelisc...
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Contributors: | ; |
Format: | Electronic Book |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
Fernleihe: | Fernleihe für die Fachinformationsdienste |
Published: |
Darmstadt
Technische Universität Darmstadt
2013
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In: | Year: 2013 |
Further subjects: | B
Thesis
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Online Access: |
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Summary: | „Interessenvertretung von Kirchen im europäischen Mehrebenensystem“ – das ist ein bisher kaum von Politikwissenschaftlern erschlossenes Themenfeld. Mit dieser Arbeit wird erstmals eine Studie vorgelegt, die die Interessenvertretung aller fünf Kirchenfamilien (alt-katholisch, anglikanisch, evangelisch, orthodox, römisch-katholisch) im europäischen Mehrebenensystem analysiert. Dazu greift die Autorin auf den Multi-Level-Governance-Ansatz, wie er von Gary Marks und dessen Kollegen erarbeitet wurde, zurück. „Inwiefern haben sich Kirchen in ihrer Interessenvertretung europäisiert?“ – das ist die diese Studie leitende Frage. Zunächst wird der Nachweis erbracht, dass Kirchen als Interessenorganisationen begriffen und mit den Methoden der Interessengruppenforschung gewinnbringend untersucht werden können. Dann analysiert die Autorin, ob Kirchen überhaupt und welche Kirchen ihren Wahrnehmungshorizont und ihren politischen Handlungsraum erweitert und sich auf die Gegebenheiten des europäischen Mehrebenensystem eingestellt haben. Dazu werden die Strategien der Interessenvertretung von Kirchen analysiert. Gefundene Unterschiede in der Europäisierung der Interessenvertretung von Kirchen werden in einem dritten Schritt unter Rückgriff auf den MLG-Ansatz theoretisch zu erklären versucht. In zwei Fallstudien wird schließlich analysiert, wie Kirchen versuchen, ihre Interessen in konkreten Fällen in den politischen Prozess der EU einzubringen. Die in den Fallstudien untersuchten Akteure sind die beiden Dachorganisationen COMECE und CSC sowie die mitgliederstärksten und ressourcenstärksten Kirchen der jeweiligen Kirchenfamilie. Einerseits wird die Interessenvertretung von Kirchen im Hinblick auf die Diskussion um eine Förderung von embryonaler Stammzellforschung im Kontext der Forschungsrahmenprogramme untersucht. Andererseits wird die Interessenvertretung von Kirchen für einen rechtlich festgeschriebenen Schutz des Handlungsraums und für eine formelle Einbindung in den Entscheidungsprozess der EU („Kirchenartikel“) untersucht. Die Arbeit stützt sich auf öffentlich zugängliche Positionspapiere und auf unveröffentlichte Primärquellen aus den Akten der Interessenvertretungsbüros von Kirchen und kirchlichen Organisationen. Weiter stützt sich die Arbeit auf qualitative Interviews mit aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern von Kirchen und kirchlichen Organisationen sowie einen standardisierten Fragebogen. „Interest representation of churches in the European multi-level governance system“ – This is a field of research that has rarely been developed until now. This contribution is the first study that analyses the interest representation of all the five church families (Old-Catholic, Anglican, Protestant, Orthodox, Roman-Catholic) in the European multi-level system. The author draws on the approach of multi-level governance in the version of Gary Marks and his colleagues. “To what extent did churches Europeanise in its interest representation?” – This is the main question of the study. Firstly, the proof is provided that we can understand churches as interest groups and that we can study them using the methods of interest group research. Secondly, the author analyses if churches in general and which churches particularly broadened its perceptions and extended its political space of action and adjusted to the European multi-level system. For that, strategies of interest representation of churches are examined. Thirdly, the author tries to explain differences concerning the Europeanisation of interest representation of churches by drawing on the approach of multi-level governance. Finally, the author analyses in two case studies how churches try to bring in its interests in the political process of the EU in concrete cases. The actors being scrutinized are the two umbrella organizations COMECE and CSC and the churches in the respective church family having the most members and resources. On the one hand, the interest representation of churches concerning the promotion of embryonic stem cell research in the context of the Framework Programme is analysed. On the other hand, the interest representation of churches concerning the protection of competencies and a formal involvement in the EU decision process (“church article”) is analysed. The study is based on public position papers and on unpublished primary sources drawn from the records of the offices of churches and church organizations. Furthermore, the study is based on qualitative interviews with current and former staff members of churches and church organizations and on a standardised questionnaire. |
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Item Description: | Gesehen am 02.08.2016 |
Physical Description: | 1 Online-Ressource (355 Seiten) |
Persistent identifiers: | URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-33130 |