Sinn der Arbeit - Ethos der Arbeit: Beiträge aus Theologie und Ökonomie, gehalten bei der Tagung vom 22. bis 23.06.2006 in Tutzing [[Elektronische Ressource]]

Kaum ein Thema beschäftigt die Öffentlichkeit gegenwärtig mehr als das Thema „Arbeit“. Im Zentrum der öffentlichen Diskussion steht das Problem der Arbeitslosigkeit und die Frage, wie sie überwunden werden kann. Dabei wird selten darüber reflektiert, welche Auswirkungen die massiven Strukturveränder...

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Bibliographic Details
Subtitles:The Purpose and the Ethos of Work. Contributions from Theology and Economics
Contributors: Bedford-Strohm, Heinrich 1960- (Other) ; Bierlein, Karl Heinz 1951- (Other) ; Gertz, Jan Christian 1964- (Other) ; Jähnichen, Traugott 1959- (Other) ; Hengsbach, Friedhelm 1937- (Other) ; Hofmann, Ingrid (Other)
Format: Electronic Book
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Bamberg Otto-Friedrich-Universität Bamberg 2008
In:Year: 2008
Online Access: Volltext (Langzeitarchivierung Nationalbibliothek)
Volltext (Resolving-System)
Volltext (kostenfrei)
Description
Summary:Kaum ein Thema beschäftigt die Öffentlichkeit gegenwärtig mehr als das Thema „Arbeit“. Im Zentrum der öffentlichen Diskussion steht das Problem der Arbeitslosigkeit und die Frage, wie sie überwunden werden kann. Dabei wird selten darüber reflektiert, welche Auswirkungen die massiven Strukturveränderungen auf dem Arbeitsmarkt auf die Tiefenstruktur des Verständnisses von Arbeit haben. Gerade im Bereich sozialer Humandienstleistungen ist das Ethos der Arbeit und die Frage, wie der Sinn dieser Arbeit erlebt wird, unmittelbar relevant für das Selbstverständnis und den unternehmerischen Erfolg der jeweiligen Einrichtung. Schon in der Bibel zeigt sich, dass Arbeit ganz unterschiedlich gesehen werden kann. Dass der Mensch „im Schweiße seines Angesichtes“ arbeiten muss, kann als Folge seiner Entfernung von Gott gesehen werden. Und wer jeden Tag harte Arbeit leisten muss, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, ohne dabei besondere Lust zu verspüren, weiß genau, wovon die Rede ist. Aber es gibt eben auch das andere: Arbeit ist etwas Erfüllendes. Arbeit ist etwas, mit dem der Auftrag, den Gott den Menschen zur Weltgestaltung gegeben hat, verwirklicht wird. Arbeit hat dann Wert um ihrer selbst willen und dient nicht nur oder nicht vorrangig dazu, den Lebensunterhalt zu verdienen. Manche verbinden damit eine ganz konkrete Vision für unsere Gesellschaft heute. Durch immer mehr technologische Unterstützung wird immer weniger harte menschliche Arbeit nötig, um Wohlstand zu bewahren. Die Vision einer Befriedigung der Bedürfnisse für alle müsste angesichts kontinuierlicher Produktivitätszuwächse eigentlich näher rücken. Die Realität sieht gegenwärtig anders aus. Durch Rationalisierung verlieren Menschen ihren Arbeitsplatz. Für sie bedeutet das nicht Befreiung, sondern sozialen und wirtschaftlichen Abstieg. Was muss sich ändern in unserer Gesellschaft? Sollen sich die Menschen angesichts unsicherer Zukunft im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen innerlich unabhängiger machen von der Arbeit und ihren Selbstwert von der Erwerbsarbeit lösen? Oder sollen sie genau das Gegenteil tun, nämlich wieder ein neues Arbeitsethos entwickeln, das unter den Wettbewerbsbedingungen der Globalisierung Flexibilität und Einsatzbereitschaft stärkt und auch „im Schweiße des Angesichtes“ volle Leistung bringt? Die Tagung will sich dem Sinn und Ethos der Arbeit aus theologischen, ethischen, sozialwissenschaftlichen und ökonomischen Perspektiven widmen und dabei die Grundsatzreflexion mit der Reflexion sozialunternehmerischer Praxis verbinden.
Persistent identifiers:URN: urn:nbn:de:bvb:473-opus-1346