Vorbeugende Nachsicht: Vergebung als Thema der Medizinethik

Vergebung ist eine riskante und zugleich heilsame Weise, auf erkennbares oder verborgenes Übel zu reagieren. In der Welt der Medizin, in der es um das Gute geht, ist Vergebung besonders hilfreich, weil es in diesem Berufsfeld besonders um Intimität, Risiken, Urteile und das prekäre Verhältnis von of...

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Main Author: Berner, Knut 1964- (Author)
Format: Electronic/Print Article
Language:German
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Brill | Mentis [2016]
In: Zeitschrift für medizinische Ethik
Year: 2016, Volume: 62, Issue: 3, Pages: 245-260
Standardized Subjects / Keyword chains:B Forgiveness / Physician / Patient / Dying person / Medical ethics
IxTheo Classification:NCG Environmental ethics; Creation ethics
RG Pastoral care
Online Access: Volltext (doi)
Description
Summary:Vergebung ist eine riskante und zugleich heilsame Weise, auf erkennbares oder verborgenes Übel zu reagieren. In der Welt der Medizin, in der es um das Gute geht, ist Vergebung besonders hilfreich, weil es in diesem Berufsfeld besonders um Intimität, Risiken, Urteile und das prekäre Verhältnis von offenbarer und verborgener Person geht, also um Begegnungen von existenzieller Relevanz. Eine Grundthese des Aufsatzes lautet, dass Vergebung nicht nur vergangenheitsorientiert angesichts offenkundiger moralischer Verfehlungen Thema werden kann, sondern sich auch prophylaktisch auf den Umgang mit zu erwartenden Schädigungen jenseits eines klaren Verursacherprinzips richten darf. Das wird an zwei Beispielen ausgeführt: der Arzt-Patienten-Beziehung und dem Umgang mit dem Lebensende.
Forgiveness is both a risky and beneficial way to react to discernible and concealed ills. In the world of medicine, concerned with the good, forgiveness is particularly helpful because this field of work deals especially with intimacy, risks, judgments, and the precarious relationship of the apparent and the concealed person – matters of existential relevance. A primary thesis of this essay maintains that forgiveness does not only address apparent moral offenses in an orientation toward the past. It may also be prophylactic in the handling of expected damages beyond the principle of personal responsibility. This second possibility will be examined through two examples: the doctor-patient-relationship and the treatment of the end of life.
ISSN:0944-7652
Contains:Enthalten in: Zeitschrift für medizinische Ethik
Persistent identifiers:DOI: 10.14623/zfme.2016.3.245-260