Der Jünger, der bleibt bis zum Kommen des Herrn: eine textpragmatische Verortung der "Johanneischen Schule"

Die eigenwillige Redundanz johanneischer Sprache und die im NT einzigartige Theologie des vierten Evangeliums haben seit jeher zu denken gegeben. Verschiedene Hypothesen wurden für die johanneische Gemeinde entworfen und als Deutemuster an das Joh herangetragen. Nun soll aus der Textanalyse des Evan...

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Bibliographic Details
Main Author: Tiwald, Markus 1966- (Author)
Format: Electronic/Print Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Österreichisches Katholisches Bibelwerk 2001
In: Protokolle zur Bibel
Year: 2001, Volume: 10, Issue: 1, Pages: 1-32
Standardized Subjects / Keyword chains:B Johannine circle
B Hellenistic Jews / John / Johannine writings / Theology
B John / Pragmatics
B Exegesis / Rabbinic Judaism
B Judaism / Christianity
IxTheo Classification:HC New Testament
HD Early Judaism
Further subjects:B Bible. Johannesevangelium 3,1-21
B John
B Johannine writings
B Pragmatics
Online Access: Volltext (kostenfrei)
Volltext (kostenfrei)
Parallel Edition:Electronic
Description
Summary:Die eigenwillige Redundanz johanneischer Sprache und die im NT einzigartige Theologie des vierten Evangeliums haben seit jeher zu denken gegeben. Verschiedene Hypothesen wurden für die johanneische Gemeinde entworfen und als Deutemuster an das Joh herangetragen. Nun soll aus der Textanalyse des Evangeliums selbst nach modernen sozio-linguistischen Erkenntnissen Textpragmatik und Sitz im Leben des vierten Evangeliums erhoben werden. Die Ergebnisse enthüllen den harten Stand, den die kleine johanneische Gemeinde angesichts jüdischem Synagogenbann und Etablierungstendenzen der christlichen "Großkirche" hatte. In beiden Fällen gelingt es der johanneischen Gemeinde, ihren "Sonderweg" zu behaupten. Die Textanalyse macht aber auch deutlich, dass in der Auseindersetzung mit dem Judentum keine Rede vom vielbeschworenen "johanneischen Antijudaismus" sein kann: zu tief ist das vierte Evangelium in seinem Mutterboden, der Welt des "heterodoxen", hellenistisch aufgeschlossenen Judentums verwurzelt. Die Polemik gegen "die Juden" trägt vielmehr die Züge eines "Streits unter Brüdern", nicht aber die einer prinzipiellen Ablehnung. Auch innerkirchlich hatte die johanneische Gemeinde mit ihrer charismatisch-offenen, egalitären Gemeindestruktur hart zu kämpfen. Trotz heftiger Widerstände behauptet sich die Gemeinde des Geliebten Jüngers; ihr gilt die Prophezeihung, zu bleiben bis zur Wiederkunft des Herrn - nicht zuletzt auch in heutiger Zeit als ein Korrektiv zu einer in Institutionen erstarrten Kirche.
ISSN:1996-0042
Contains:Enthalten in: Protokolle zur Bibel
Persistent identifiers:DOI: 10.15496/publikation-63434
HDL: 10900/122070