Das Sakrament mit dem schlechten Image: Überlegungen zu einem Neuverständnis von Busse und Beichte in der altkatholischen Kirche

Das Busssakrament (als gemeinschaftliche Bussandacht und als Beichte) scheint immer mehr zum «Sakrament ohne Nachfrage» (Ursula Silber) zu werden und aus der geistlichen Praxis der Gläubigen zu verschwinden, wie eine Umfrage unter den Geistlichen im deutschen altkatholischen Bistum im Jahr 2016 zeig...

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Bibliographic Details
Main Author: Pook, Alexandra 1971- (Author)
Format: Print Article
Language:German
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Published: Stämpfli [2018]
In: Internationale kirchliche Zeitschrift
Year: 2018, Volume: 108, Issue: 1, Pages: 2-27
IxTheo Classification:KDC Old Catholic Church
NBP Sacramentology; sacraments
Parallel Edition:Electronic
Description
Summary:Das Busssakrament (als gemeinschaftliche Bussandacht und als Beichte) scheint immer mehr zum «Sakrament ohne Nachfrage» (Ursula Silber) zu werden und aus der geistlichen Praxis der Gläubigen zu verschwinden, wie eine Umfrage unter den Geistlichen im deutschen altkatholischen Bistum im Jahr 2016 zeigt. Trotz ihrer Kritik an der Ohrenbeichte betrachtete die frühe altkatholische Bewegung es als «eine Hauptsorge der Kirche», in richtiger Weise mit dem Busssakrament umzugehen. In der Folge kam es aber faktisch zur Abschaffung der Einzelbeichte. Die Autorin konstatiert, dass im deutschen altkatholischen Bistum in den letzten Jahrzehnten auch die allgemeine Bussandacht immer weniger Praxis in den Gemeindegottesdiensten ist. Nach einem kurzen Durchgang durch die historische Entwicklung, setzt sich die Autorin mit den möglichen Ursachen für die Krise der Busspraxis auseinander und stellt Überlegungen an, wie das Busssakrament von seinem Nutzen für die freiheitliche Selbstbestimmung der Menschen neu gedacht werden und so von heutigen Menschen als Teil christlicher Lebenskunst verstanden werden kann.
The penance sacrament (as an act of communal penance and confession) appears to be increasingly “a sacrament without demand” (Ursula Silber) that is disappearing from the spiritual praxis of faith, according to a questionnaire among clergy in the German Old Catholic diocese in 2016. Despite their critique on the auricular confession, the earlier Old Catholic Movement considered dealing with the penance sacrament in the correct manner to be “a main concern of the church.” Consequentially, it came in fact to the abolishment of private confession. The author establishes that in the German Old Catholic diocese during the last century, the general penitential service is also an infrequent praxis in church services. After a brief overview of the historical development, the author addresses the possible cause of the crisis in penitential praxis and presents ideas about how the penance sacrament can be re-thought considering people’s freedom to self-determination and thereby understood by contemporary people as part of the Christian art of living.
ISSN:0020-9252
Contains:Enthalten in: Internationale kirchliche Zeitschrift