Reformation, konfessionelle Antagonisierung, religiöse und kulturelle Differenzierung: Überlegungen eines Historikers zur Bedeutung der frühneuzeitlichen Kirchengeschichte für Gegenwart und Zukunft

Die offene memorialpolitische Situation des 500. Reformationsgedächtnisses gibt die Möglichkeit zu einer historisch sachgerechten Bestimmung von Leben und Werk des Wittenberger Reformators. Dazu ist es nötig, Luther, sein theologisches Denken und seine reformatorischen Ziele in den uns heute fremden...

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Bibliographic Details
Subtitles:500 Jahre Reformation
Reformation aus globaler Perspektive
Main Author: Schilling, Heinz 1942- (Author)
Format: Electronic/Print Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Verlag Karl Alber [2017]
In: Concilium
Year: 2017, Volume: 53, Issue: 2, Pages: 128-137
Standardized Subjects / Keyword chains:B Luther, Martin 1483-1546 / Reformation / Catholic church / Reform / Reformation anniversary (2017)
IxTheo Classification:KAG Church history 1500-1648; Reformation; humanism; Renaissance
KAJ Church history 1914-; recent history
KDB Roman Catholic Church
KDD Protestant Church
Online Access: Volltext (doi)
Description
Summary:Die offene memorialpolitische Situation des 500. Reformationsgedächtnisses gibt die Möglichkeit zu einer historisch sachgerechten Bestimmung von Leben und Werk des Wittenberger Reformators. Dazu ist es nötig, Luther, sein theologisches Denken und seine reformatorischen Ziele in den uns heute fremden Zeit- und Denkhorizont einzuordnen und sie in Beziehung zu setzen zu seinen Mit- wie Gegenspielern. So treten die Folgen der Reformation nicht, wie üblich, als triumphale Erneuerung oder häretischer Bruch hervor, sondern als Auseinandertreten eines in der lateinischen Christenheit tief verwurzelten Reformverlangens in zwei gleichwertige Zweige neuzeitlicher Kirchenreformen, die sich über Generationen hin antagonistisch formierten und eine tiefe Feindschaft entwickelten. Ursache war der absolute, im frühen 17. Jahrhundert nicht selten fundamentalistische Wahrheitsanspruch beider Zweige. Indem dieser sich mit den kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert Zug um Zug lockerte, treten - so das für Gegenwart und Zukunft relevante Ergebnis der historischen Analyse - die einer spezifischen geschichtlichen Situation geschuldeten konfessionellen Antagonismen in den Hintergrund.
Item Description:Im Inhaltsverzeichnis steht: Thema: 500 Jahre Reformation, bei dem ersten Aufsatz auf Seite 128-137 steht Thema: Reformation aus globaler Perspektive
ISSN:0588-9804
Contains:Enthalten in: Concilium
Persistent identifiers:DOI: 10.14623/con.2017.2.128-137