The prayer economy in a Malian town

Die Stadt Nioro im Nordwesten Malis ist der Sitz zweier Oberhäupter muslimischer Sufi-Bruderschaften, direkte Nachkömmlinge der Anführer der islamischen Bewegung im Westsudan des 19. Jahrhunderts, Al Haji Umar Tali und Cheikh Hamallah. Die zwischen ihnen und ihrer Anhängerschaft ausgebildeten Patron...

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Main Author: Soares, Benjamin 1963- (Author)
Format: Print Article
Language:English
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Published: EHESS 1996
In: Cahiers d'études africaines
Year: 1996, Volume: 36, Issue: 144, Pages: 739-753
Further subjects:B Group
B Self-understanding
B Capital
B Political economy
B Clientilism
B Factors of production
B Socioeconomic change
B Social behavior
B Islam
B Sunnites
B Interpersonal relationship
B Mali
B State
B Muslimbruderschaft
B Development
B Population
B Religious leader
B Religious organization
B Tendency
Description
Summary:Die Stadt Nioro im Nordwesten Malis ist der Sitz zweier Oberhäupter muslimischer Sufi-Bruderschaften, direkte Nachkömmlinge der Anführer der islamischen Bewegung im Westsudan des 19. Jahrhunderts, Al Haji Umar Tali und Cheikh Hamallah. Die zwischen ihnen und ihrer Anhängerschaft ausgebildeten Patronage-Klientelbeziehungen sind als wirtschaftlich-spirituelles Wechselspiel zu bezeichnen, das über die religiöse Sphäre weit hinausgeht. Als Empfänger umfangreicher "Geschenke" seitens ihrer Klientel, welche sich sowohl aus der einfachen Bevölkerung Nioros und Umgebung als auch aus Repräsentanten der politischen und wirtschaftlichen Elite Malis und der Nachbarstaaten zusammensetzt, akkumulieren sie beträchtliche Güter und Dienstleistungen. Diese wandeln sie in "spirituelles Kapital" um, insofern ihre Gebete und Amulette die mit den Gaben verknüpften wirtschaftlichen und sozialen Aufstiegserwartungen ihrer Anhängerschaft gewissermaßen befriedigen. Dieser bislang florierende "Wirtschaftszeig" und die daraus resultierende Hegemonie der beiden Religionsführer gerät jedoch zunehmend ins Kreuzfeuer der Kritik. Angesichts ihres luxuriösen Lebensstandards und ihrer Verflechtung mit Staatsträgern wenden sich inbesondere die "kleinen Leute" zunehmend den konkurrierenden puristischen Wahhabiten zu. (DÜI-Rwd)
ISSN:0008-0055
Contains:In: Cahiers d'études africaines