Der neue Bund und das Werden der Kirche: die Diatheke-Deutung des Hebräerbriefs im Rahmen der frühchristlichen Theologiegeschichte
Gottes Bund mit seinem Volk ist zu einem zentralen Thema der christlichen Theologie und des jüdisch-christlichen Dialogs geworden. Der Beitrag des Neuen Testaments zu diesem Thema wird freilich nach wie vor kontrovers diskutiert. Vor diesem Horizont verfolgt die Studie die Anfänge der christlichen B...
Summary: | Gottes Bund mit seinem Volk ist zu einem zentralen Thema der christlichen Theologie und des jüdisch-christlichen Dialogs geworden. Der Beitrag des Neuen Testaments zu diesem Thema wird freilich nach wie vor kontrovers diskutiert. Vor diesem Horizont verfolgt die Studie die Anfänge der christlichen Bundestheologie. Sie widmet sich dabei vor allem dem Hebräerbrief, der sich als erste christliche Schrift programmatisch dem Bundesgedanken nähert. In Detailexegesen und semantischen, rhetorischen und textpragmatischen Analysen wird die Diatheke-Konzeption des Hebräerbriefs erschlossen und mit Blick auf vergleichbare frühjüdische und frühchristliche Entwürfe theologiegeschichtlich gewürdigt. Das vom Hebräerbrief dezidiert christologisch bestimmte Modell vom "Neuen Bund" dient der christlichen Selbstdefinition in einer für die frühkirchliche Schwellenphase charakteristischen Identitätskrise. So trägt es einerseits bei zur "semantischen Entzweiung" mit dem Frühjudentum, das zur gleichen Zeit den Gottesbund auf die Tora hin konzentriert. Anders als die polemisch gegen das Judentum gewendeten Bundesmodelle der Folgezeit (vor allem Barnabasbrief und Justin der Märtyrer) wahrt der Hebräerbrief jedoch die grundlegende theologische Kontinuität zur Mutterreligion. Der Schlussteil der Studie fragt nach den Risiken und Chancen der vom Hebräerbrief entwickelten Bundeskonzeption im aktuellen theologischen Gespräch. |
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Item Description: | Literaturverz. S.[370] - 397 Revision of the author's Habilitationsschrift--Münster, 1994 |
ISBN: | 3402047772 |