80 Years of the World Council of Churches

Der Weg des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) von 1948 bis 2018 spiegelt die großen Hoffnungen, die viele Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg in die schöpferischen Kräfte des Christentums setzten. Nach einem verheißungsvollen Neuanfang zeigte sich jedoch, dass der ÖRK unter den Bedingungen des Ka...

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Main Author: Besier, Gerhard 1947- (Author)
Format: Electronic Article
Language:English
Check availability: HBZ Gateway
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Published: Vandenhoeck & Ruprecht [2017]
In: Kirchliche Zeitgeschichte
Year: 2017, Volume: 30, Issue: 2, Pages: 294-311
Standardized Subjects / Keyword chains:B Ökumenischer Rat der Kirchen / History 1937-1958
IxTheo Classification:KAJ Church history 1914-; recent history
KDJ Ecumenism
Online Access: Volltext (Verlag)
Volltext (doi)
Description
Summary:Der Weg des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) von 1948 bis 2018 spiegelt die großen Hoffnungen, die viele Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg in die schöpferischen Kräfte des Christentums setzten. Nach einem verheißungsvollen Neuanfang zeigte sich jedoch, dass der ÖRK unter den Bedingungen des Kalten Krieges seinen Kurs einer engagierten, brückenbildenden Neutralität zwischen den Blöcken nicht durchhalten konnte. Er geriet immer stärker unter den Einfluss jener sozialistischen Ideen, die der »real existierenden Sozialismus« im Ostblock für sich reklamiert hatte. Dazu trug nicht nur der wachsende Einfluss der Russisch-Orthodoxen Kirche und der Kirchen aus Ländern der damals so genannten »Dritten Welt« bei, sondern auch gesellschaftliche Umbrüche wie die verschiedenen Befreiungs- und Emanzipationsbewegungen. Gleichzeitig nahmen eine breite Entkirchlichung in der »Ersten Welt«, die Auflösung christlicher Milieus und der Verlust verbindlicher Glaubensvorstellungen den christlichen Kirchen einen großen Teil ihres früheren Einflusses auf die Gesellschaften. Vor dem Hintergrund dieser nationalen Glaubensauszehrung kann es nicht wundernehmen, dass der ÖRK, nachdem er sich zwischen 1966 und 1989 so eindeutig prophetisch-linkspolitisch positioniert hatte, zu Beginn dieses pragmatischen Jahrhunderts in nahezu völlige Bedeutungslosigkeit versank. Unter theologischen Gesichtspunkten bleibt die Frage, ob eine Indienstnahme theologischer Denkfiguren für politische Zwecke unausweichlich war und ist.
ISSN:2196-808X
Contains:Enthalten in: Kirchliche Zeitgeschichte
Persistent identifiers:DOI: 10.13109/kize.2017.30.2.294