Hans of Strasbourg: The Life and Deeds of a Jewish Convert and Impostor Revisited

Gershom Scholems Kritik, die Wissenschaft des Judentums sei immer nur daran interessiert, was im »Salon« vorgehe, nicht aber im »Keller«, ist inzwischen von der neueren jüdischen Geschichtsschreibung Rechnung getragen worden. Dennoch gibt es immer noch zu wenige Studien zur jüdischen »Unterwelt«, vo...

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Bibliographic Details
Main Author: Jütte, Robert 1954- (Author)
Format: Electronic Article
Language:English
Check availability: HBZ Gateway
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Published: De Gruyter 2018
In: Aschkenas
Year: 2018, Volume: 28, Issue: 1, Pages: 1-17
Standardized Subjects / Keyword chains:B Hans, von Straßburg ca. 15.Jhd. / Jews / Conversion (Religion) / Christianity
IxTheo Classification:AG Religious life; material religion
BH Judaism
CC Christianity and Non-Christian religion; Inter-religious relations
KBB German language area
Further subjects:B Biography
Online Access: Volltext (Verlag)
Description
Summary:Gershom Scholems Kritik, die Wissenschaft des Judentums sei immer nur daran interessiert, was im »Salon« vorgehe, nicht aber im »Keller«, ist inzwischen von der neueren jüdischen Geschichtsschreibung Rechnung getragen worden. Dennoch gibt es immer noch zu wenige Studien zur jüdischen »Unterwelt«, vor allem in Hinblick auf die Geschichte der Juden vor der Emanzipation. Zu dieser »Unterwelt« gehörten auch Juden, die sich in betrügerischer Absicht mehrfach taufen ließen und nach ihrer Konversion auf die schiefe Bahn gerieten, weil sie mit den neuen Lebensumständen nicht zurechtkamen. Zu ihnen zählt im ausgehenden 15.Jahrhundert Hans von Straßburg, der sich in Straßburg zum Christentum bekehren ließ, durch das Land zog und immer wieder mit unterschiedlichen Delikten (Diebstahl, Ehebruch, Bettelei, Betrug, Erpressung) auf- und straffällig wurde, bevor er 1487 in die Mühlen der Nördlinger Justiz geriet, aber dennoch mit dem Leben davonkam. Seine zahlreichen Betrugsmaschen erlangten dadurch Nachruhm, dass frühneuzeitliche Schriften, die vor betrügerischen Bettlern und Gauner eindringlich warnten, sie erwähnen und mit seinem Namen verbinden. Seine spannende Lebensgeschichte wieder hier noch einmal aufgerollt und vor dem Hintergrund der neuen Forschungen zu Judentaufen in dieser Zeit beleuchtet.
ISSN:1865-9438
Contains:In: Aschkenas
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/asch-2018-0004