Das Dogma der Unübersetzbarkeit des Korans – eine kritische Rekonstruktion

Der Beitrag thematisiert die Genese des Dogmas der Unübersetzbarkeit des Korans. Mit Unübersetzbarkeit ist gemeint, dass der Koran nicht übersetzt werden kann, nicht, dass er nicht übersetzt werden soll. Das Dogma besagt, dass die sprachliche Form des Korans göttlich gewollt ist und auf eine himmlis...

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Bibliographic Details
Published in:Zeitschrift für Religionswissenschaft
Main Author: Selmani, Lirim 1981- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Diagonal-Verlag 2018
In: Zeitschrift für Religionswissenschaft
Standardized Subjects / Keyword chains:B Koran / Translation / Null-Äquivalenz / Islamic theology
IxTheo Classification:BJ Islam
Further subjects:B Unnachahmlichkeit des Korans Arabizität Ambiguitätsverlust Rezitationsnatur Koranübersetzungen
B Inimitability of the Quran Arabicity Deficiency of Ambiguity Nature of Recitation Translations of the Quran
Online Access: Volltext (Verlag)
Description
Summary:Der Beitrag thematisiert die Genese des Dogmas der Unübersetzbarkeit des Korans. Mit Unübersetzbarkeit ist gemeint, dass der Koran nicht übersetzt werden kann, nicht, dass er nicht übersetzt werden soll. Das Dogma besagt, dass die sprachliche Form des Korans göttlich gewollt ist und auf eine himmlische arabische Urschrift zurückgeht, so dass der Koran unübersetzbar ist. Hier ist der Frage nachzugehen, welche Faktoren die Entwicklung dieses Dogmas begünstigt haben. Einen zweiten Schwerpunkt bildet der Vergleich islamischer und islamwissenschaftlicher deutscher Koranübersetzungen. Religionswissenschaftlich ist dies von Interesse, weil so veranschaulicht werden kann, wie sich Gläubige und Wissenschaftler zum selben Gegenstand verhalten, wie sie ihre voneinander abweichenden Haltungen begründen und legitimieren. Es wird die These vertreten, dass der Koran übersetzbar ist. In Übersetzungen geht allerdings vieles vom Originaltext verloren, was aber für alle übersetzten Texte gilt.
This article deals with the genesis of the untranslatibility dogma of the Quran constituted by classic Islamic tradition. According to Islamic theology, the Quran is of divine origin and linguistically inimitable. Furthermore it is supposed that the Quran goes back to a divine Arabic scripture preserved by God. Hence the Holy Book is not translatable. It will be presented that this dogma is an apologetic reflex and that in contrast to islamicist translations the German translations of the Quran effected by Muslims are apologetic.
ISSN:2194-508X
Contains:In: Zeitschrift für Religionswissenschaft
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/zfr-2018-0008