Die Interpretatio evangeliorum des „Epiphanius latinus“ (CPL 914) und ihr Verhältnis zum Evangelienkommentar Fortunatians von Aquileia

Dieser Artikel weist nach, dass die Interpretatio evangeliorum (CPL 914), die man üblicherweise einem „Epiphanius latinus“ zuschreibt, in Wirklichkeit eine Kompilation ist: Die Kapitel 1-16, die sich von den übrigen Kapiteln durch ihre größere Knappheit unterscheiden, sind Exzerpte aus dem Evangelie...

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Main Author: Dorfbauer, Lukas J. 1981- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Institution [2015]
In: Revue d'études augustiniennes et patristiques
Year: 2015, Volume: 61, Issue: 1, Pages: 70-110
Standardized Subjects / Keyword chains:B Interpretatio evangeliorum / Fortunatianus, Aquileiensis 300-371, Commentarii in evangelia
IxTheo Classification:HC New Testament
KAB Church history 30-500; early Christianity
Online Access: Volltext (Verlag)
Volltext (doi)
Description
Summary:Dieser Artikel weist nach, dass die Interpretatio evangeliorum (CPL 914), die man üblicherweise einem „Epiphanius latinus“ zuschreibt, in Wirklichkeit eine Kompilation ist: Die Kapitel 1-16, die sich von den übrigen Kapiteln durch ihre größere Knappheit unterscheiden, sind Exzerpte aus dem Evangelienkommentar Fortunatians von Aquileia, der erst unlängst wiedergefunden wurde; die Kapitel 17-62 sind eine Predigtsammlung eines italienischen Autors der Spätantike (5. oder 6. Jh.), der vielleicht den Namen „Epiphanius“ getragen hat. Die Kompilation der Interpretatio evangeliorum wurde von einer uns namentlich unbekannten Person durchgeführt, welche zwischen dem 7. und dem 8. Jh., wahrscheinlich in Italien, tätig war. Geboten wird eine Untersuchung der handschriftlichen Überlieferung, die sich im Vergleich zur Edition der Interpretatio evangeliorum durch A. Erikson aus dem Jahr 1939 stark verbreitern lässt. Außerdem wird gezeigt, dass der Kommentar Fortunatians eine der Quellen jener Predigtsammlung gewesen ist, welche die Kapitel 17-62 der Interpretatio evangeliorum darstellt. Zwei Appendices behandeln Detailfragen: 1. Die Möglichkeit, eine Lücke der direkten Überlieferung Fortunatians mit Hilfe der indirekten Überlieferung (darunter die Interpretatio evangeliorum) zu schließen. 2. Die besondere Stellung der Handschrift Brüssel, Bibl. roy. 14920- 22, die nur Kapitel 59 überliefert.
ISSN:2428-3606
Contains:Enthalten in: Revue d'études augustiniennes et patristiques
Persistent identifiers:DOI: 10.1484/J.REA.5.110535