Heilsgewissheit, Glaubensgehorsam und das drohende Gottesgericht: Verweigerung und Widerstand der Zeugen Jehovas als Reaktion auf nationalsozialistischen Gewissenszwang, Verbote und unerbittliche Verfolgung
Die in den USA entstandene christliche Sondergemeinschaft der »Bibelforscher« (ab 1931 »Zeugen Jehovas«) zog wegen ihrer Botschaft vom herannahenden Weltuntergang und ihrer Agitation gegen die unter der Herrschaft Satans stehenden Mächte »Politik, Kapital und Kirche« schon lange vor dem »Dritten Rei...
Published in: | Kirchliche Zeitgeschichte |
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Main Author: | |
Format: | Electronic Article |
Language: | German |
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Published: |
Vandenhoeck & Ruprecht
[2017]
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In: |
Kirchliche Zeitgeschichte
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Standardized Subjects / Keyword chains: | B
Third Reich
/ Jehovah's Witnesses
/ Refusal
/ Resistance
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IxTheo Classification: | CG Christianity and Politics KAJ Church history 1914-; recent history KBB German language area KDG Free church |
Online Access: |
Volltext (Verlag) Volltext (doi) |
Summary: | Die in den USA entstandene christliche Sondergemeinschaft der »Bibelforscher« (ab 1931 »Zeugen Jehovas«) zog wegen ihrer Botschaft vom herannahenden Weltuntergang und ihrer Agitation gegen die unter der Herrschaft Satans stehenden Mächte »Politik, Kapital und Kirche« schon lange vor dem »Dritten Reich« den Hass völkischer Kreise auf sich. Die von den Nationalsozialisten als »Wegbereiter des jüdischen Bolschewismus « diffamierten Zeugen Jehovas traf deshalb als erste von vielen Glaubensgemeinschaften bereits 1933 das Verbot, das als Beitrag des Kampfes gegen das »Sektenunwesen« teilweise auch von den Großkirchen gefordert wurde. Doch führten weit mehr als 10.000 Zeugen Jehovas ihre Zusammenkünfte, den Druck ihrer Schriften und die Missionsaktivitäten beharrlich fort. Das Regime reagierte mit aller Schärfe. Vor den Sondergerichten wurden in sogenannten Bibelforscherverfahren Tausende abgeurteilt. Besonders unbeugsame Gläubige wurden ab Mitte der 1930er-Jahre zu Hunderten in Konzentrationslager eingeliefert, wo die SS die »Bibelforscher« mit dem »lila Winkel« als eigenständige Haftgruppe kennzeichnete. Nach Kriegsbeginn ließ die Wehrmachtjustiz 270 Zeugen Jehovas als Kriegsdienstverweigerer hinrichten. Aufs Ganze gesehen hat keine andere Religionsgemeinschaft mit einer vergleichbaren Unbeugsamkeit dem nationalsozialistischen Druck widerstanden. Doch ihre Motive sind bis heute umstritten. |
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ISSN: | 2196-808X |
Contains: | Enthalten in: Kirchliche Zeitgeschichte
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Persistent identifiers: | DOI: 10.13109/kize.2017.30.1.147 |