Der Körper, die Sinne und die Phänomenologie der Wahrnehmung: vom Embodiment-Paradigma zur Religionsästhetik

Die Rede von der Verkörperung sozialer Tatsachenist seit den Werken von Marcel Mauss und Robert Hertz bekannt undhat die Körperdebatten in der Religionssoziologie und Religionswissen-schaft nachhaltig geprägt. Die Religionswissenschaft hat aber erst mitder Formulierung einer Religionsästhetik/Religi...

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Bibliographic Details
Main Author: Schüler, Sebastian 1976- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Universität Bremen 2015
In: Somatisierung des Religiösen
Year: 2015, Pages: 13-46
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Die Rede von der Verkörperung sozialer Tatsachenist seit den Werken von Marcel Mauss und Robert Hertz bekannt undhat die Körperdebatten in der Religionssoziologie und Religionswissen-schaft nachhaltig geprägt. Die Religionswissenschaft hat aber erst mitder Formulierung einer Religionsästhetik/Religionsaisthetik seit Endeder 1980er Jahre langsam damit begonnen,den Körper und dessen Sin-ne wieder in den Blick zu nehmen und somit das Vermächtnis einerauf Empathie setzenden Religionsphänomenologie hinter sich gelas-sen. Die zentrale Frage, die sich bei der Betrachtung religiöser Verkör-perungsprozesse stellt, ist, wie sich Verkörperungen auf somatischerEbene – und damit jenseits der kulturell-symbolischen Deutungen –beschreiben und erklären lassen; Wie also werden Ideen und Diskursesomatisch materialisiert? Hinzu kommen Fragen wie: Wie werden derKörper und die Sinne in religiösen Handlungen eingesetzt, um sozia-le Wirklichkeit herzustellen und wie wirkt diese Wirklichkeit auf dieSinne und die Wahrnehmung religiöser Menschen zurück? Wie wirdreligiöses Wissen durch sinnliche Wahrnehmung sozial und kulturelleffektiv und wirksam? Und wie lassen sich hierzu phänomenologischbeschreibende und funktional erklärende Ansätze verbinden?Die Religionsästhetik geht diesen Fragen nach und findet teilweiseauch in den neueren Ansätzen der kognitions- und neurowissenschaft-lichen Erforschung des Körpers spannende Erklärungsansätze, die fürdie Religionsforschung fruchtbar gemacht werden können.Für die Re-ligionsästhetik spielt entsprechend nicht nur der Körper als phänome-nologischer Ort der Verkörperung (Leib) eine wichtige Rolle, sondern sie interessiert sich für die einzelnen Sinne und deren Zusammenspielin der Verarbeitung religiöser Wahrnehmung. Der Beitrag möchte ei-nen kleinen Einblick in die noch junge Religionsästhetik geben undanhand der zentralen Fragen und Konzepte zu Körper,Sinne und Wahr-nehmung konstruktiv zur Diskussion um eine Somatisierung des Reli-giösen und einer ausstehenden Körpertheorie beitragen.
Item Description:Literaturverzeichnis: S. 42-46
Contains:Enthalten in: Somatisierung des Religiösen
Persistent identifiers:DOI: 10.15496/publikation-39794
HDL: 10900/98413
URN: urn:nbn:de:gbv:46-00104231-10