Der Gott der Welt tritt auf den Sinai: Entstehung, Entwicklung und Funktionsweise der frühjüdischen Apokalyptik

Die Entstehung der frühjüdischen Apokalyptik mit ihren literarischen Manifestationen im Danielbuch und in den Henochschriften ist wesentlich geprägt von der Erfahrung jener mörderischen Religionsverfolgung im 2. Jahrhundert v.Chr., die mit dem Namen Antiochos' IV. verbunden ist. Zugleich spiege...

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Détails bibliographiques
Auteur principal: Bedenbender, Andreas 1964- (Auteur)
Type de support: Imprimé Livre
Langue:Allemand
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Publié: Berlin Institution Kirche u. Judentum 2000
Dans: Arbeiten zur neutestamentlichen Theologie und Zeitgeschichte (8)
Année: 2000
Recensions:, in: TThZ 111 (2002) 73-74 (Haag, Ernst)
Der Gott der Welt tritt auf den Sinai. Entstehung, Entwicklung und Funktionsweise der frühjüdischen Apokalyptik (2002) (Zager, Werner, 1959 -)
Collection/Revue:Arbeiten zur neutestamentlichen Theologie und Zeitgeschichte 8
Sujets / Chaînes de mots-clés standardisés:B Judaïsme primitif / Apocalyptique
Classifications IxTheo:HD Judaïsme ancien
Sujets non-standardisés:B Bible. Daniel Criticism, interpretation, etc
B Judaism History Post-exilic period, 586 B.C.-210 A.D
B Apocalyptique
B Ethiopic book of Enoch Criticism, interpretation, etc
B Judaïsme primitif
B Publication universitaire
B Apocalyptic Literature History and criticism
Description
Résumé:Die Entstehung der frühjüdischen Apokalyptik mit ihren literarischen Manifestationen im Danielbuch und in den Henochschriften ist wesentlich geprägt von der Erfahrung jener mörderischen Religionsverfolgung im 2. Jahrhundert v.Chr., die mit dem Namen Antiochos' IV. verbunden ist. Zugleich spiegeln die Texte den auf breiter Basis geleisteten Widerstand. Ein Teil von ihnen lässt erkennen, wie zwei höchst unterschiedliche Gruppierungen zu einer theologisch folgenreichen Koalition zusammenfanden: Traditionell-mosaische Kreise verbündeten sich mit Angehörigen der "Henochgruppen" - einer nichtmosaischen Richtung des Judentums, über deren Existenz und Eigenart wir dank der Qumranfunde unterrichtet sind. Andreas Bedenbender entfaltet detailliert, wie eng der sachliche Gehalt der apokalyptischen Texte mit diesen singulären Entstehungsbedingungen verwoben ist. Abgestützt wird das damit erreichte Resultat durch eine Beschäftigung mit den theologisch faszinierenden, aber weitgehend unbekannten Texten aus der Vorgeschichte der frühjüdischen Apokalyptik (Astronomisches Buch, Wächterbuch). Bei seiner Analyse der älteren Teile des Danielbuches kann der Autor - in der Sache umsichtig, in den Formulierungen teilweise schon provokant kurzweilig - die immer noch verbreitete Ansicht widerlegen, die assyrisch-babylonische Orakelkunde habe in nennenswertem Maße Einfluss auf die behandelten apokalyptischen Texte genommen. Während die frühjüdische Apokalyptik, trotz aller Diskontinuitäten, klar an die biblische Prophetie anknüpft, ist sie traditionsgeschichtlich von der Mantik durch einen breiten Graben geschieden. Ein weiterer Teil der Untersuchung wendet sich der Zeit nach der Religionsverfolgung zu. An mehreren späteren Texten ist abzulesen, dass das Bündnis in den Tagen des Antiochos noch lange traditionsprägend wirkte und immer neue Bemühungen hervorrief, das Verhältnis von Tora und Apokalyptik positiv zu bestimmen. Alles in allem drängen Bedenbenders Ausführungen damit auf eine neue Sicht der Literaturgeschichte des Frühjudentums hin.
ISBN:3923095902