Summary: | Korrespondierend zu ihrer analytischen Studie "Vom Sinn der Angst" (BA 1/97) befaßt sich die produktive Jungsche Analytikerin hier mit dem Emotionsfeld Ärger, einer wahrscheinlich angeborenen, fundamentalen Emotion, die sie gegenüber Wut, Zorn und Haß abgrenzt. Ärger sei aufstachelnd und energetisierend, führe direkt in den Konflikt hinein, um eine Situation im Interesse eigener Selbsterhaltung und -entfaltung zu verändern. In der Beziehung werde dabei Empathie reklamiert. Erst wenn sich Ärger mit Machtanspruch verbinde, entstehe eine die Beziehung störende Dynamik. Umfassend und doch gut nachvollziehbar werden Wechselwirkungen zwischen Ärger und Aggression und ihre Hemmungen untersucht; ferner tiefenpsychologische Hintergründe der Ärgerformen, Aggressions- und Gewalttheorien sowie der konstruktive Umgang mit Ärger. Obwohl Überschneidungen zu dem kürzlich erschienenen Titel "Abschied von der Opferrolle" (BA 12/98) bestehen, der sich mit praktischen Übungen mehr an Laien wendet, sei diese detaillierte Analyse fachlich ergänzend empfohlen. (2) (Freya Rickert)
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