Bilderwechsel in der Sowjetunion: Freundbilder, Feindbilder, Standbilder, Ikonen

Jede Zeit, jede Gesellschaft hat ihre 'Bilderkollektionen': Freund- und Feindbilder, Standbilder und Ikonen (geistlicher und weltlicher Art). In pluralistischen Systemen stehen sie neben- und gegeneinander. Derjenige, der von einem Massenmedium oder einem Politiker als 'Betrüger'...

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Bibliographic Details
Main Author: Roth, Paul 1925-2006 (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Interlibrary Loan:Interlibrary Loan for the Fachinformationsdienste (Specialized Information Services in Germany)
Published: 1990
In: Communicatio socialis
Year: 1990, Volume: 23, Issue: 4, Pages: 320-334
Online Access: Volltext (kostenfrei)
Volltext (kostenfrei)
Parallel Edition:Non-electronic
Description
Summary:Jede Zeit, jede Gesellschaft hat ihre 'Bilderkollektionen': Freund- und Feindbilder, Standbilder und Ikonen (geistlicher und weltlicher Art). In pluralistischen Systemen stehen sie neben- und gegeneinander. Derjenige, der von einem Massenmedium oder einem Politiker als 'Betrüger', 'Trottel' oder 'Papiertiger' bezeichnet worden ist, kann sich wehren. In totalitären, diktatorischen Regimen beanspruchen die Machthaber das 'Bildermonopol'. Sie bestimmen, wer verherrlicht, wer verdammt wird, wer als Vorbild gilt oder als Volksfeind. Dieses 'Bildermonopol' beschränkt sich nicht auf die Gegenwart, es bezieht die Vergangenheit mit ein. Die Veränderungen in der Gegenwart können dazu zwingen, auch die Vergangenheit zu korrigieren. Orwell hat in seinem Roman '1984' ein Regime beschrieben, das ständig mit der Korrektur der Vergangenheit befaßt ist und eine der Parteiparolen der KPdSU lautet: "Wer die Vergangenheit beherrscht, beherrscht die Zukunft; wer die Gegenwart beherrscht, beherrscht die Vergangenheit." (...)
ISSN:2198-3852
Contains:Enthalten in: Communicatio socialis
Persistent identifiers:DOI: 10.5771/0010-3497-1990-4-320