RT Article T1 Before religious socialism: Tillich and social democracy in Wilhelmine Germany JF Zeitschrift für neuere Theologiegeschichte VO 31 IS 2 SP 233 OP 273 A1 Shearn, Samuel 1980- LA English YR 2024 UL https://ixtheo.de/Record/1916310958 AB Dieser Aufsatz ist eine stark kontextualisierte Studie von Paul Tillichs Verhältnis zur Sozialdemokratie vor dem ersten Weltkrieg. Entgegen seiner Behauptung, seine Generation sei vor dem Krieg politisch indifferent gewesen, zeichne ich das Bild einer Generation von Theologen, die sich mit Leidenschaft der zentralen politischen Herausforderung ihrer Generation widmeten: der sozialen Frage. Tillichs autobiographische Tendenz ist, den Krieg als sein alleiniges Moment der Offenbarung gesellschaftlicher und politischer Zusammenhänge zu charakterisieren. Die Quellen zeigen aber, dass er schon als Student und junger Pastor seine politische Meinung bildete und zum Ausdruck brachte. Schon vor dem Krieg vollzog Tillich eine erhebliche Entfernung von den konservativen Positionen seines Vaters. Er konnte mindestens zeitweise eine erstaunliche theologische Würdigung der Sozialdemokratie bieten, auch wenn reale Begegnungen mit den Arbeitern im industriellen Berlin ihn dann zu einer kritischeren Position bewegten. Damit wird aber deutlich, dass Tillichs späterer religiöser Sozialismus nicht als bloße Folge des Kriegs gedacht werden soll, sondern immer auch als teilweise Anknüpfung an frühere Spannungen seines werdenden politischen Denkens. K1 Evangelisch-sozialer Kongreß K1 Freie kirchlich-soziale Konferenz K1 Friedrich Naumann K1 Johannes Tillich (The Father) K1 Martin Kähler K1 Paul Tillich als Prediger K1 Reichstagswahl 1912 K1 Religious Socialism K1 Religiöser Sozialismus K1 Sozialdemokratische Partei Deutschlands K1 Sozialismusphobie K1 Wilhelm Lütgert DO 10.1515/znth-2024-0018