RT Article T1 Übersehen? Die Freikirchen in der DDR in der kirchlichen Zeitgeschichtsforschung JF Kirchliche Zeitgeschichte VO 29 IS 1 SP 19 OP 28 A1 Fitschen, Klaus 1961- LA German YR 2016 UL https://ixtheo.de/Record/181750505X AB Sind die Freikirchen bei der Erforschung der Geschichte des Protestantismus in der DDR übersehen worden? Dabei gab es schon in den späten Jahren der DDR – und dies durchaus verursacht durch die politischen Verhältnisse – Annäherungen zwischen freikirchlichem und landeskirchlichem Protestantismus. Typischerweise aber sind die Freikirchen vor allem der Gegenstand von Forschungen aus dem freikirchlichen Kontext selbst, und dies auch unter der Signatur der »Aufarbeitung«, die auch innerhalb der Freikirchen noch nicht genügend geleistet erscheint. Die entsprechenden Debatten finden in den einzelnen Kirchen sehr unterschiedlich statt und stoßen auch auf unterschiedliche Resonanz. Was aber fehlt, ist eine gemeinsame protestantische Perspektive auf die Geschichte des Protestantismus in der DDR, wobei das Defizit auf Seiten der etablierten evangelischen Kirchengeschichtsforschung liegt. Der landeskirchliche Protestantismus hat dazu bisher wenig beigetragen. Er war nach 1989 mit sich selbst, d. h. mit seiner eigenen Geschichte und Aufarbeitung beschäftigt, vor allem im Blick auf seine Organisation und seine Institutionen. In einer vergleichenden Perspektive wäre zu berücksichtigen, dass die evangelischen Landeskirchen ja auch kein einheitliches Verhältnis zum Staat hatten und dass Einverständniserklärungen auf der einen und offene Kritik am Staat auf der anderen Seite zu finden sind. DO 10.13109/kize.2016.29.1.19