Weibliche Opfer, männliche Täter?

Frauen sind die Opfer männliche Täter – so lautet ein Gemeinplatz nicht nur der apologetischen Literatur über sogenannte »Sekten«. Dieser Artikel untersucht die diskursive Konstruktion des religiösen Anderen (d. h. neue religiöse Bewegungen oder religiöse Minderheiten) besonders anhand von Gendernar...

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Auteur principal: Neef, Katharina (Auteur)
Type de support: Électronique Article
Langue:Allemand
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Interlibrary Loan:Interlibrary Loan for the Fachinformationsdienste (Specialized Information Services in Germany)
Publié: 2019
Dans: Kirchliche Zeitgeschichte
Année: 2019, Volume: 32, Numéro: 2, Pages: 364-378
Sujets / Chaînes de mots-clés standardisés:B Secte / Nouvelles religions / Femme / Victime (Psychologie sociale) / Stéréotype de genre / Histoire 1900-1921
Classifications IxTheo:AD Sociologie des religions
AZ Nouveau mouvement religieux
KDH Sectes d’origine chrétienne
TJ Époque moderne
TK Époque contemporaine
Accès en ligne: Volltext (JSTOR)
Volltext (lizenzpflichtig)
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Résumé:Frauen sind die Opfer männliche Täter – so lautet ein Gemeinplatz nicht nur der apologetischen Literatur über sogenannte »Sekten«. Dieser Artikel untersucht die diskursive Konstruktion des religiösen Anderen (d. h. neue religiöse Bewegungen oder religiöse Minderheiten) besonders anhand von Gendernarrativen. Dazu werden apologetische Texte analysiert und zwei Typen von Stereotypen identifiziert, die in enger Verbindung zu Normen geschlechtlichen Rollenverhaltens stehen: ein konformes und ein inverses Modell. Beide ziehen bestimmte Reaktionsmuster nach sich – Intervention oder Sanktion. Diese Modelle werden anhand von Religionsbeschreibungen aus dem frühen 20. Jahrhundert veranschaulicht. So wird deutlich, wie stark unsere Wahrnehmung und Einschätzung fremder Religionen oder anderer sozialer (Rand)Gruppen durch (auch Gender betreffende) Stereotype strukturiert und verändert wird. Indem wir weibliche Opfer und männliche Täter zu finden erwarten, verzerren wir unsere Quellen. Diese Mechanismen zu erkennen und zu dekonstruieren, hilft, das historische Material auch strukturell zu verstehen.
ISSN:2196-808X
Contient:Enthalten in: Kirchliche Zeitgeschichte
Persistent identifiers:DOI: 10.13109/kize.2019.32.2.364