Expertise: Ursachen des innerkirchlichen Widerstands gegen Papst Franziskus und seine Reformen: empirische Beobachtungen zu fundamentalistischen und autoritären Haltungen unter römisch-katholischen Gläubigen am Beispiel der privaten Website „kath.net“

Extrem konservative katholische Kreise, die sich bis 2013 gerne „papsttreu“ nannten, kritisieren Papst Franziskus heftig, bisweilen bis zur Verächtlichmachung. Auf der Basis einer empirischen Analyse der privaten, politisch neurechts orientierten Internetseite kath.net und ihrer Userkommentare stell...

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Detalles Bibliográficos
Autor principal: Strube, Sonja Angelika 1968- (Autor)
Autor Corporativo: Universität Osnabrück, Institut für Erziehungswissenschaft (organimos emisor)
Tipo de documento: Electrónico Libro
Lenguaje:Alemán
Verificar disponibilidad: HBZ Gateway
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Publicado: Osnabrück Universität Osnabrück, Institut für Erziehungswissenschaft Juni 2019
En:Año: 2019
Acceso en línea: Volltext (kostenfrei)
Descripción
Sumario:Extrem konservative katholische Kreise, die sich bis 2013 gerne „papsttreu“ nannten, kritisieren Papst Franziskus heftig, bisweilen bis zur Verächtlichmachung. Auf der Basis einer empirischen Analyse der privaten, politisch neurechts orientierten Internetseite kath.net und ihrer Userkommentare stellt der Artikel religiöse Einstellungen und persönliche Haltungen scharfer Franziskuskritiker/innen dar. Dabei zeigen sich fundamentalistische Tendenzen der Vereindeutigung und Verabsolutierung der eigenen Perspektive, vor allem aber zahlreiche Merkmale von Autoritarismus (als eines zentralen sozialpsychologischen Erklärungsfaktors für die Ausbildung rechtsextremer Einstellungen und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit) bzw. einer autoritären Persönlichkeitsstruktur, wie sie Theodor W. Adorno et. al. 1950 beschrieben haben (Studien zum autoritären Charakter). Die verwirrend vielfältigen Kritikpunkte rechtskatholischer Franziskusgegner/innen, ihre scharfe Ablehnung der Enzykliken Amoris Laetitia (AL) und Laudato Si (LS), ihr Einfordern rigider Vorschriften und Strafen, ihr Polemisieren gegen Barmherzigkeit, ihre Abwertung kontextueller Theologien ebenso wie sozialpolitischen Engagements erklären sich vor diesem Hintergrund vor allem als Aspekte autoritärer Unterwürfigkeit gepaart mit autoritärer Aggression sowie der Projektivität und Anti-Intrazeption. Kirchenpolitisch folgte daraus die Notwendigkeit einer Absage an autoritäre Denkmuster und Strukturen, seelsorglich die Notwendigkeit der Ich-Stärkung.
Notas:Nach Autorenmeldung: verfasst im August/September 2017 zur Vorbereitung des Artikels „Widerstand gegen Papst Franziskus und seine Reformen: Empirische Beobachtungen am Beispiel der Internetseite kath.net“ in ET-Studies 1/2018
Persistent identifiers:URN: urn:nbn:de:gbv:700-2019061316634951