Individualisierung von Lebensverläufen und Verantwortungskooperationen: Herausforderungen eines geschlechtergerechten Ehe-, Partnerschafts- und Familienrechts

Angesichts der zunehmenden Individualisierung und Pluralisierung von Lebensverhältnissen sind im Ehe- und Familienrecht derzeit viele Grundsatzfragen offen. Um diese Fragen beantworten zu können, gilt es, das Recht an die abnehmende Zahl von Eheschließungen, die erhöhte Scheidungsquote sowie die Zun...

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Published in:Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Main Author: Meder, Stephan 1956- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Aschendorff [2012]
In: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Further subjects:B Family law
B Gender composition
B Marriage law
B Geschlechtergerechtigkeit
B Peer-Reviewed
B Equal status
B Lebensverlauf
B Partnerschaftsrecht
B Responsibility
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Angesichts der zunehmenden Individualisierung und Pluralisierung von Lebensverhältnissen sind im Ehe- und Familienrecht derzeit viele Grundsatzfragen offen. Um diese Fragen beantworten zu können, gilt es, das Recht an die abnehmende Zahl von Eheschließungen, die erhöhte Scheidungsquote sowie die Zunahme nichtehelicher Lebensgemeinschaften anzupassen, ohne dabei den zentralen Aspekt der Geschlechtergerechtigkeit zu vernachlässigen. In diesem Kontext identifiziert der Beitrag die Individualisierung als Element gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse und die Auflösung geschlechtsspezifischer Rollenstereotypen als ihr Resultat. Der Text beleuchtet anhand verschiedener rechtlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen, welchen komplexen Ansprüchen in der heutigen Zeit ein angemessenes (und geschlechtergerechtes) Ehe- und Familienrecht zu genügen hat. Dabei skizziert er verschiedene zentrale Aspekte des Eherechts, wie das Unterhaltsrecht, das Güterrecht oder die Ehevereinbarungen, und fragt, wie diese mit der zunehmenden Pluralisierung von Lebensverhältnissen zu vereinbaren sind.
In view of the increasing individualisation and pluralisation of life-styles, many key issues in marriage and family law remain unresolved. To be able to address these issues, the law must be adapted to the decrease in marriages, the increase in divorces, and the increase in non-marital long-term relationships, without neglecting the key aspect of gender justice. In this context, this paper identifies individualisation as a key element of social modernisation processes, and, as a result, the dissolution of sex-role stereotypes. On the basis of different legal and social developments, the paper discusses the complexity of requirements an appropriate (and more gender-equitable) marriage and family law today has to meet. Several central aspects of marriage law, like the right to maintenance, matrimonial property law, or marriage agreements, are sketched out, and the question is discussed how these can be reconciled with the increasing pluralisation of living arrangements in an updated jurisdiction.
ISSN:2196-6265
Contains:Enthalten in: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Persistent identifiers:URN: urn:nbn:de:hbz:6:3-2012082162