Politökonomie und Postwachstum – Bedingte Wachstumsbegrenzung durch Selbstbindung der Politik

Die vorliegende Untersuchung greift aus der um den Begriff »Postwachstum« versammelten Diskussion eine Fragestellung und ein Themengebiet heraus. Sie befasst sich mit dem Problem der Klimaerwärmung und fragt vor diesem Hintergrund nach möglichen Gründen und Wegen zu einer bewussten Begrenzung wirtsc...

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Main Author: Mayert, Andreas (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Theologische Ethik/Sozialethik 2012
In: Ethik und Gesellschaft
Year: 2012, Issue: 1, Pages: 1-43
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Die vorliegende Untersuchung greift aus der um den Begriff »Postwachstum« versammelten Diskussion eine Fragestellung und ein Themengebiet heraus. Sie befasst sich mit dem Problem der Klimaerwärmung und fragt vor diesem Hintergrund nach möglichen Gründen und Wegen zu einer bewussten Begrenzung wirtschaftlichen Wachstums. Politische Entscheidungsträger, die neben Wachstums- auch Klimaschutzziele verfolgen, stehen vor einem Zielkonflikt, wenn das Klimaschutzziel nur unter Inkaufnahme einer Hemmung der wirtschaftlichen Aktivität erreicht werden kann. Um herauszuarbeiten, wie sie diesen Zielkonflikt lösen, wird untersucht, welche Motive das Handeln politischer Entscheidungsträger bestimmen. Ausgehend von einem objektiven Abwägungskriterium zwischen Wachstums- und Klimaschutzziel wird untersucht, ob politische Zwänge zu einer Verzerrung politischer Entscheidungen im Sinne einer zu starken Gewichtung des Wachstumsziels führen können. Aufbauend auf den hierbei erzielten Ergebnissen wird für eine politische Selbstbindung durch Delegierung der Klimaschutzpolitik an eine unabhängige, von externen Einflüssen abgeschirmte Institution plädiert. Es werden Anforderungen an die Ausgestaltung dieser Institution diskutiert und mit der Realität der EU-Klimaschutzpolitik verglichen. Abschließend wird der Zusammenhang zwischen der vorgeschlagenen Selbstbindung der Politik und der Wachstumsbegrenzungsfrage hergestellt.
This study singles out one issue and one topic of the growing discussion gathering under the term «Postwachstum». It deals with the problem of global warming and asks in this context for possible justifications of and ways to a deliberate limiting of economic growth. If policy makers pursue growth and climate protection goals at the same time, they are facing a tradeoff, if the climate protection goal can be achieved only at the cost of an inhibition of economic growth. To understand how policy makers act under this constraint, the motives that guide their decisions are examined. Based on an objective assessment criterion between the growth and the climate protection goal it is investigated whether political considerations may lead to a distortion of policy decisions in direction of a too strong weighting of the growth target. Based on the results achieved, the policy of a self-binding delegation of climate change policy to an independent institutional body, shielded from external political influences, is advocated. The required design of this institutional body is discussed and compared with the reality of the EU climate protection regime. Finally, the relationship between the proposed self-binding policy and the case for a limiting of economic growth is investigated.
ISSN:2365-6565
Contains:Enthalten in: Ethik und Gesellschaft
Persistent identifiers:DOI: 10.18156/eug-1-2012-art-2