Walter de Gruyter: ein Wissenschaftsverlag im Nationalsozialismus
Der Wissenschaftsverlag Walter de Gruyter agierte während der NS-Herrschaft überaus erfolgreich. Angelika Königseder zeigt, wie er unter der Führung von Herbert Cram die ideologische Neuausrichtung von Staat und Gesellschaft akzeptierte, daran partizipierte und erheblich davon profitierte. Der deuts...
Main Author: | |
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Format: | Electronic Book |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
WorldCat: | WorldCat |
Fernleihe: | Fernleihe für die Fachinformationsdienste |
Published: |
Tübingen
Mohr Siebeck
[2016]
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In: | Year: 2016 |
Reviews: | Walter de Gruyter. Ein Wissenschaftsverlag im Nationalsozialismus (2017) (Bassi, Hasko von)
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Standardized Subjects / Keyword chains: | B
Walter de Gruyter & Co.
/ History 1933-1945
B Third Reich |
Further subjects: | B
Freiheitsverständnis
B Jüdische Geschichte B Unternehmensgeschichte B 19.-21. Jahrhundert B Berlin B Book trade B Ausschluss von Juden B History of science B Antisemitism B Economic history |
Online Access: |
Presumably Free Access Volltext (lizenzpflichtig) Volltext (lizenzpflichtig) Volltext (lizenzpflichtig) |
Parallel Edition: | Non-electronic
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Summary: | Der Wissenschaftsverlag Walter de Gruyter agierte während der NS-Herrschaft überaus erfolgreich. Angelika Königseder zeigt, wie er unter der Führung von Herbert Cram die ideologische Neuausrichtung von Staat und Gesellschaft akzeptierte, daran partizipierte und erheblich davon profitierte. Der deutschnational gesinnte Herbert Cram war kein Nationalsozialist, das hinderte ihn aber nicht daran, sich als Verleger mit den neuen Machthabern zu arrangieren. Der Verlag bemühte sich einerseits darum, die Qualitätsstandards eines wissenschaftlichen Universalverlages aufrecht zu erhalten, suchte aber zugleich die Nähe zu staatlichen Institutionen und dort angesehenen Wissenschaftlern. Er trennte sich in vorauseilendem Gehorsam von jüdischen und politisch missliebigen Autoren und Herausgebern, ohne vorhandene Handlungsspielräume zu nutzen. Wenn Autoren dem ökonomischen Erfolg eines Projektes im Wege zu stehen schienen, rückte der Verlag von ihnen ab. Die Geschäftspolitik des Verlages Walter de Gruyter unterschied sich damit nicht von der vieler anderer mittelständischer Unternehmen im nationalsozialistischen Deutschland. The academic publisher Walter de Gruyter was extremely successful during the Nazi regime. Angelika Königseder shows how, led by Herbert Cram, de Gruyter accepted, took part in and substantially profited from the new ideological direction of the state and society. Cram had German nationalist leanings but was not a Nazi; however this did not prevent him from making publishing arrangements with the new ruling powers. While on the one hand the publishing house made efforts to uphold the quality standards of a worldwide academic press, at the same time it also sought the company of state institutions and their eminent scholars. The business policy of the press thus made Walter de Gruyter no different to many other medium-sized businesses in Nazi Germany. |
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Item Description: | Literaturverzeichnis: Seite 303 - 310 |
ISBN: | 316154434X |
Persistent identifiers: | DOI: 10.1628/978-3-16-154434-7 |