Der gekreuzigte Triumphator: eine motivkritische Studie zum Markusevangelium

Eine Vielzahl von Erzähldetails des Markusevangeliums lassen sich bei näherem Hinsehen als chiffrierte Referenzen, d.h. als bewusst vage gehaltene Anspielungen, auf das Ritual des römischen Triumphzugs lesen. Diese Allusionen entwerfen für die Erzählfigur des markinischen Jesus vor dem Hintergrund d...

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Bibliographic Details
Main Author: Lau, Markus 1977- (Author)
Corporate Author: Universität Freiburg, Schweiz (Degree granting institution)
Format: Electronic Book
Language:German
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Published: Göttingen Vandenhoeck & Ruprecht 2019
In: Novum testamentum et orbis antiquus (114)
Year: 2019
Reviews:[Rezension von: Lau, Markus, 1977-, Der gekreuzigte Triumphator : eine motivkritische Studie zum Markusevangelium] (2022) (Meiser, Martin, 1957 -)
[Rezension von: Lau, Markus, 1977-, Der gekreuzigte Triumphator : eine motivkritische Studie zum Markusevangelium] (2021) (Dehorter, Sébastien)
[Rezension von: Lau, Markus, 1977-, Der gekreuzigte Triumphator : eine motivkritische Studie zum Markusevangelium] (2020) (Beck, Johannes U., 1983 -)
[Rezension von: Lau, Markus, 1977-, Der gekreuzigte Triumphator : eine motivkritische Studie zum Markusevangelium] (2021) (Wypadlo, Adrian, 1970 -)
[Rezension von: Lau, Markus, 1977-, Der gekreuzigte Triumphator : eine motivkritische Studie zum Markusevangelium] (2023) (Brand, Fabian, 1991 -)
Edition:1. Auflage 2019
Series/Journal:Novum testamentum et orbis antiquus Studien zur Umwelt des Neuen Testaments 114
Standardized Subjects / Keyword chains:B Mark / Triumphal procession (Motif) / Exegesis
B Roman Empire / Triumphal procession / Reception / Jesus Christus / Mark / Exegesis
B Bible. Markusevangelium 9,38-48 / Triumphal procession (Motif)
Further subjects:B Christology
B Neues Testament
B Markusevangelium
B Thesis
Online Access: Volltext (Resolving-System)
Cover
Parallel Edition:Non-electronic
Description
Summary:Eine Vielzahl von Erzähldetails des Markusevangeliums lassen sich bei näherem Hinsehen als chiffrierte Referenzen, d.h. als bewusst vage gehaltene Anspielungen, auf das Ritual des römischen Triumphzugs lesen. Diese Allusionen entwerfen für die Erzählfigur des markinischen Jesus vor dem Hintergrund des Triumphzugs eine Doppelrolle: Im Geschick der Gestalt Jesus werden sowohl die Figur des siegreichen Triumphators wie die des im Triumphzug hinzurichtenden königlichen Gefangenen sichtbar. Auf diese Weise entsteht für die Erstleserinnen und -leser des Markusevangeliums das irritierende Konzept eines gekreuzigten Triumphators. Bilder von Hoheit und Niedrigkeit, Sieg und Niederlage, Tod und Leben überlagern sich. Und gerade im scheinbaren Scheitern am Kreuz sollen die Leser einen Triumphator entdecken: eine christologische Herausforderung erster Güte.In seiner Studie identifiziert und untersucht Markus Lau diese markinischen Allusionen auf das Ritual des römischen Triumphzugs unter Rekurs auf ein breites exegetisches Methodenspektrum und interpretiert diese Anspielungen im Blick auf ihre literarische Funktionalität. Das Phänomen der uneindeutigen Anspielung wird dabei literaturwissenschaftlich und wissenschaftstheoretisch reflektiert, um die Plausibilität der Behauptung chiffrierter Referenzen im exegetischen Diskurs nachzuweisen. Eine kulturgeschichtlich ausgerichtete und ritualtheoretisch fundierte Darstellung des römischen Triumphzugs liefert die Basis, um die Allusionen auf den Triumphzug im Markustext zu entdecken, die in der Passionsgeschichte ihren inhaltlichen Schwerpunkt haben, sich aber auch im Rahmen einer erneuten Lektüre des Evangeliums, auf die der Text angesichts seines offenen Endes geradezu angelegt ist, im literarischen „Galiläa“ des Markus und auf dem Weg nach „Jerusalem“ entdecken lassen. Kritik an einer staatstragenden rituellen Institution des Imperium Romanum zu üben, ist dabei nur eine Funktion der Anspielungen. Sie transportieren zugleich eine herausfordernde christologische Botschaft und konturieren das markinische Verständnis von Jesusnachfolge.
Angaben zur beteiligten Person Lau: Markus Lau ist Oberassistent am Biblischen Departement der Universität Freiburg (Schweiz).
Angaben zur beteiligten Person Ebner: Dr. theol. Martin Ebner ist Professor für die Exegese des Neuen Testaments an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Angaben zur beteiligten Person Lampe: Dr. theol. Peter Lampe ist Professor für Neutestamentliche Theologie an der Universität Heidelberg.
Angaben zur beteiligten Person Schreiber: Dr. theol. Stefan Schreiber ist Professor für Neues Testament und Direktor des Seminars für Zeit- und Religionsgeschichte des Neuen Testaments an der Universität Münster.
ISBN:3525593732
Persistent identifiers:DOI: 10.13109/9783666593734