#Wir sind nicht Charlie: differenzierte Reaktionen von Muslimen auf die Anschläge von Paris und die Gefahr kollektiver Schuldzuweisungen

Nach den Pariser Anschlägen von Januar 2015 fand eine beeindruckende Solidarisierung von Musliminnen und Muslimen weltweit mit den Opfern statt. Dies verwunderte umso mehr, als unter den Opfern auch Zeichner des Satiremagazins »Charlie Hebdo« waren, deren Mohammed-Karikaturen in den Jahren zuvor mas...

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Detalles Bibliográficos
Autor principal: Grimm, Jannis (Autor)
Autor Corporativo: Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin (Otro)
Tipo de documento: Electrónico Libro
Lenguaje:Alemán
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Verificar disponibilidad: HBZ Gateway
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Publicado: Berlin Stiftung Wissenschaft u. Politik 2015
En:Año: 2015
Colección / Revista:SWP-aktuell 15/2015
Otras palabras clave:B Percepción
B Xenofobia
B Terrorismo
B Dschihadismus
B Atentado
B Política internacional
B Reacción
B Terrorista
B Musulmán
B Movimiento de protesto
B France Terrorist attack terrorist groups / Terrorists Militant Islam International reactions Muslims Islamic world / Islamic countries Europe Perceptions Protest movements Xenophobia Criticism
B Frankreich
B Islamische Staaten
B Islam
B Caricatures Mass media
B Caricatura Medios de comunicación de masa
B Frankreich París Terroranschlag Charlie hebdo Terroristen / Terrorgruppe Militanter Islam Internationale Reaktion Muslime Islamische Länder / Islamische Welt Europa Perzeption Movimiento de protesto Xenofobia Crítica
B Europa
B Extremismo ideológico
B Crítica
Acceso en línea: Volltext (Aggregator)
Descripción
Sumario:Nach den Pariser Anschlägen von Januar 2015 fand eine beeindruckende Solidarisierung von Musliminnen und Muslimen weltweit mit den Opfern statt. Dies verwunderte umso mehr, als unter den Opfern auch Zeichner des Satiremagazins »Charlie Hebdo« waren, deren Mohammed-Karikaturen in den Jahren zuvor massive Proteste in islamisch geprägten Staaten ausgelöst hatten. Stärker als die Solidaritätsbekundungen wurden in der europäischen Öffentlichkeit jedoch die Proteste gegen die neue Ausgabe des Satireblatts registriert. Diese selektive Wahrnehmung ist auch durch eine konstante Erwartungshaltung europäischer Gesellschaften gegenüber Musliminnen und Muslimen zu erklären, sich von Gewaltakten zu distanzieren, die im Namen des Islams verübt werden. Diese Forderung stärkt negative Assoziationen des Islams mit Terrorismus und Gewalt und nährt Angstreflexe und antiislamische Ressentiments, die dazu beitragen, dass sich Musliminnen und Muslime in Europa zunehmend ausgegrenzt fühlen. Extremisten können dies zur Rekrutierung nutzen. Um dem entgegenzuwirken, sollten Politik und Medien entschieden gegen ein negatives Islambild vorgehen und den Rechtfertigungsdruck gegenüber Musliminnen und Muslimen abbauen, der die Spaltung europäischer Gesellschaften befördert. (SWP-Aktuell)