Die Verbindung von Literatur mit der Theologie: ein asiatischer Ansatz

Die Literatur ist ein Ausdruck menschlicher Gedanken und Gefühle und als solche sagt sie mal mehr, mal weniger, mal ganz offensichtlich, mal eher indirekt etwas über die Verhältnisse des Zeitalters, in dem ein Autor gelebt hat oder den religiösen Hintergrund des Autors aus. Viele große Schöpfungen d...

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Bibliographic Details
Main Author: Huang, Bohe 1951- (Author)
Format: Electronic/Print Article
Language:German
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Verlag Karl Alber [2017]
In: Concilium
Year: 2017, Volume: 53, Issue: 5, Pages: 592-598
Standardized Subjects / Keyword chains:B Asia / Theology / Poetics
IxTheo Classification:CD Christianity and Culture
FA Theology
KBM Asia
Online Access: Volltext (doi)
Description
Summary:Die Literatur ist ein Ausdruck menschlicher Gedanken und Gefühle und als solche sagt sie mal mehr, mal weniger, mal ganz offensichtlich, mal eher indirekt etwas über die Verhältnisse des Zeitalters, in dem ein Autor gelebt hat oder den religiösen Hintergrund des Autors aus. Viele große Schöpfungen der Weltliteratur sind unter dem großen Einfluss verschiedener Religionen entstanden. Die Diskussion über die sogenannte “Theopoesie”, manchmal auch als „Theopoetik“ bezeichnet, im Allgemeinen und im Besonderen in Zusammenhang mit der Interpretation der Heiligen Schrift und ihrer theologischen Betrachtungsweise ist eine noch sehr junge Entwicklung in der Verzahnung von Ästhetik und Rationalität. Die Theopoesie bringt die Theologie in Dialog mit allen möglichen Formen der Ästhetik: Kunst, Literatur, Musik etc. Ihr liegt zugrunde, dass Theologen anstelle der traditionellen systematischen Theologie, welche die Natur Gottes durch wissenschaftliche Theorien zu ergründen sucht, sich in jeglichen Diskussionen über Gott mittels einer poetischen Sprache viel präziser ausdrücken können. Es wurde bereits in verschiedenen Ansätzen versucht, die Theologie mit Literatur verknüpfen, jedoch betrachten die meisten dieser Ansätze die Literatur immer noch als ein der Theologie nicht zugehöriges Thema. Die Art, wie man sich der Theologie im asiatischen Raum nähert, zeigt bis zu einem gewissen Grad deutlich die theologische Überzeugung vieler asiatischer Theologen, dass “die Identität die theologischen Mittel bestimmt ”. Kulturelle Ressourcen entstehen durch den ständigen Kampf der Menschen mit der Welt, der sie sich in ihrer Lebenszeit gegenübersehen. Kunst, Dichtungen und Literatur werden daher nicht mehr nur als Instrumente für die biblische Hermeneutik und theologische Diskurse angesehen; man geht hier mittlerweile einen Schritt weiter und nutzt sie als Quellen der Theologie.
ISSN:0588-9804
Contains:Enthalten in: Concilium
Persistent identifiers:DOI: 10.14623/con.2017.5.592-598