| Summary: | Für Burmesen ist eine Pilgerreise niemals ausschließlich eine religiöse Angelegenheit, sie setzt sich zusammen aus Urlaub, Besichtigung und manchmal auch geschäftlichen Aktivitäten, sie wird meist in Gruppen unternommen. Und natürlich läuft nichts so organisiert ab wie im Abendland gewohnt (von den sanitären Anlagen und oft uralten Fahrzeugen ganz zu schweigen). Damit ist eine solche Unternehmung ein optimales, dankbares Objekt für eine allgemein menschlich interessierte Beobachterin (die auch noch - wie unpassend in diesem konservativen Land - alleine reist!). Die Autorin, selbst eine geborene Burmesin, nimmt an dieser "Rundreise in 29 Städte, zu 60 berühmten Pagoden" eigentlich eher aus Zeitvertreib denn aus starken religiösem Bedürfnis teil. Als geschiedene Diplomatenfrau weltläufiger als die mitreisenden Händlerinnen, Bauern, Lehrlinge und College-Mädchen, beobachtet sie aus der Distanz ihre Landsleute und die jeweiligen Situationen liebevoll-kritisch, gelegentlich selbstironisch, auch schon mal leicht zynisch, aber nicht ohne Humor. Mit hübschen, zart-naiv wirkenden Zeichnungen. (3) (Jürgen Tacke)
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