Rolle und Verantwortung der Bischöfe in der Kirche. Reflexionen aus altkatholischer Sicht
Das altkatholische Anliegen, die altkirchliche Tradition zum Kriterium des Gestaltens der Kirche in der heutigen Zeit zu machen, inspiriert und lädt ein zur kritischen Auswertung des heutigen Zustands der Kirche Christi, und insbesondere des Funktionierens des Bischofsamtes. Es haben sich innerhalb...
Main Author: | |
---|---|
Format: | Electronic Article |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
Journals Online & Print: | |
Interlibrary Loan: | Interlibrary Loan for the Fachinformationsdienste (Specialized Information Services in Germany) |
Published: |
2017
|
In: |
ET studies
Year: 2017, Volume: 8, Issue: 2, Pages: 229-249 |
Online Access: |
Volltext (kostenfrei) |
Summary: | Das altkatholische Anliegen, die altkirchliche Tradition zum Kriterium des Gestaltens der Kirche in der heutigen Zeit zu machen, inspiriert und lädt ein zur kritischen Auswertung des heutigen Zustands der Kirche Christi, und insbesondere des Funktionierens des Bischofsamtes. Es haben sich innerhalb der letzten zwei Jahrhunderte zwei Hauptprobleme in Bezug auf dieses Amt ergeben: die 'Sacerdotalisierung' und die Überschätzung der Position des Bischofs von Rom. Ausgehend von der Amtsauffassung der Alten Kirche ist der Bischof als Nachfolger der Apostel in der Episkopé-Funktion der Repräsentant Christi in der Gemeinde und deswegen der Vorsteher der Eucharistie, die konstitutiv ist für die Kirche. Das (Bischofs-)Amt ist eine Realität der Inkarnation der Liebe Gottes und deswegen des vom Heiligen Geist gestalteten Amtes des Herrn Jesu selber. Der Bischof ist in der Ortskirche wohl der Träger der personalen Episkopé, aber in Verbindung mit dem Presbyterium (inklusive Diakone) und der Gemeinde. Das Bischofsamt ist eine relationale Realität: Zeichen der Einheit der konkret existierenden Gemeinde heute aber auch Figur der Verbindung mit allen anderen Gemeinden und mit der Kirche der Vergangenheit. Deswegen ist die Apostolische Sukzession wichtig. (Bischofs-)Amt und Gemeinde sind nicht zu trennen voneinander. Beziehung und Vertrauen sind in diesem Rahmen Schüsselbegriffe. Niemand kann sich selber zum Amtsträger machen. Das besondere Amt ist dem allgemeinen dienstbar, das alle Gläubigen miteinander teilen. Das allgemeine Priestertum ist die Basis für das besondere, weil es unmöglich ist zum besonderen Priestertum berufen zu werden ohne teil zu haben am allgemeinen. In dieser Hinsicht ist die Synodalität der Kirche ebenso grundlegend wie das Amt und kann das Amt nur als Dienstbarkeit an den Mit-Getauften verstanden werden. Das Bischofsamt ist weiter geprägt von seinem ökumenischen Charakter, weil es zu seinem Wesen gehört, die Verantwortung für die Wiederherstellung der Einheit der Kirche zu übernehmen. |
---|---|
ISSN: | 2033-4273 |
Contains: | Enthalten in: Europäische Gesellschaft für Katholische Theologie, ET studies
|
Persistent identifiers: | DOI: 10.2143/ETS.8.2.3245453 |