RT Book T1 ... aber Steine reden nicht T2 Edition Bitter A1 Ross, Carlo LA German PP Recklinghausen PB Bitter YR 1987 UL https://ixtheo.de/Record/015471659 AB Am Beispiel einer jüdischen Familie und der Menschen in ihrer Nachbarschaft werden die Ereignisse in Deutschland von 1938 bis Januar 1942 geschildert. Der Titel des Buches bezieht sich auf ein Zitat aus dem Neuen Testament 'Wenn meine Jünger schweigen, werden die Steine schreien!'. Der Jude Carlo Ross, geboren 1928, erlebte als Kind die nationalsozialistische Zeit in Deutschland, 1942 wurde er deportiert. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Süddeutschland. Ähnlich wie Mirjam Akavia (vergl. Kat. Nr. ...) schreibt auch Carlo Ross nicht eine Autobiographie; bei ihm sind es prototypische Gestalten, über die er seine Erinnerungen formuliert. Auch bei ihm gibt es Grenzen für das, was er auszusprechen vermag: der Roman '... aber Steine reden nicht' bricht ab, als die Hauptfiguren zum Abtransport ins KZ geholt werden. Während Ross seinen Lesern Darstellungen brutaler Akte durchaus zumutet, fällt es ihm andererseits schwer, darauf zu vertrauen, daß sie emotionale Beurteilungen allein durch objektive Schilderung der Geschehnisse fällen können. So finden sich im Text immer wieder durch antiquiert wirkende Wortwahl ('Der Zeiger der Uhr wies auf die neunte Abendstunde.') sentimentalisierende Passagen, die angesichts der tatsächlichen Dramatik nicht nötig wären ('... ließen die Herzen bang schlagen und den Angstschweiß auf die Stirn treten, ließen die Knie zittern.' Beide Zitate S. 121). RH SN 3790303518